In Zeiten schwindender Erträge beim Neuwagenverkauf entscheidet nicht
zuletzt der Erfolg oder Misserfolg im Gebrauchtwagengeschäft darüber,
ob es ein gutes oder schlechtes Jahr für das Autohaus war. Experten
raten, diesem Geschäftsfeld mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Man hörte sie förmlich knallen, die Sektkorken: Denn mit mehr als
808.000 Einheiten war 2012 das beste Jahr für Autos aus Vorbesitz.
"Ob das heuer so bleiben wird? Schwer zu sagen", meint Heiko Haasler,
der neue Geschäftsführer von EurotaxGlass"s: "Ich denke aber schon,
dass es keine großen Veränderungen geben wird und der
Gebrauchtwagenmarkt stabil bleibt", analysiert er. Was noch wichtig
ist: "Der Anteil der im Fachhandel verkauften Gebrauchtwagen wird
steigen", heißt es bei den langjährigen Gebrauchtwagen-Spezialisten;
der Markt von privat zu privat wird an Bedeutung abnehmen.
Ausschlaggebend dafür ist unter anderem die Tatsache, dass sich immer
mehr große Händler auf den Gebrauchtwagenmarkt als zweites Standbein
neben den neuen Autos konzentrieren. Außerdem werden spätestens im
Frühjahr viele Autos, die im Vorjahr als Kurzzulassung für gute Boni
bei Importeuren und Händlern sorgten, nun zunehmend in den
Gebrauchtwagenmarkt Eingang finden.
Längerfristige Kundenbindung ist entscheidend
Das bedeutet: Der Gebrauchtwagenbereich ist ein Erfolgsfaktor, der
zunehmend an Bedeutung gewinnt. Experten raten Autohausbesitzern,
aktiv Zukauf zu betreiben, auch wenn dies mit ziemlich viel
Zeitaufwand verbunden ist. So kann man "fehlende Ware" auf seinen
Platz holen. Entscheidend ist nicht nur der Profit beim Verkauf,
sondern die längerfristige Gewinnung eines Kunden für die Werkstatt.