Kein vernünftiger Anleger würde sein ganzes Kapitel auf eine einzige
Aktie setzen. Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass manche
Markenhändler ausschließlich mit dem Finanzierungsinstitut ihres
Importeurs zusammenarbeiten.
Gerade die vergangenen Jahre haben
gezeigt, dass die Krise eines Autobauers schnell zu horrenden Zinsen
oder gar zum Totalrückzug einer Bankentochter führen kann. Und wer
kann es einer per Definition als Verkaufsförderungsinstrument
gedachten Importeursbank übel nehmen, dass sie wenig Interesse an
konkurrenzfähigen Angeboten für Gebrauchtwagen oder gar
Fremdfabrikate hat?
Deshalb ist ein zweiter (oder gar dritter) Absatzfinanzierungspartner
jedem Händler zu empfehlen. Das jeweils beste Angebot für jedes
Fahrzeug führt zu höheren Verkäufen, generiert Provisionen und birgt
die Chance, den Kunden während der Laufzeit für eine
Nachfolgeanschaffung zu gewinnen.
Ähnliches lässt sich über das Versicherungsgeschäft sagen. Beinahe
jeder große Versicherer hat den Autohandel als Absatzkanal erkannt,
bemüht sich mit Außendienst und Provisionen um diese Zielgruppe -und
dennoch schrecken manche Händler (und erst recht deren Verkäufer) vor
einer Vermittlertätigkeit zurück. Dabei zeigen Studien, dass viele
Autokäufer ein "One Stop Shopping" im Autohaus schätzen würden.
Im Versicherungsbereich kommt den Kfz-Betriebenübrigens eine
durchaus machtvolle Position zu. Immerhin sind sie es, die den ersten
Kontakt zum Autokunden haben. Die einmal aufgebaute Marktmacht birgt
die Möglichkeit, nachdrücklich auf Missstände hinzuweisen -Stichwort
Wrackbörse, Totalschadenabwicklung, Ablösezahlungen. Wenn die
vermittelnde Händlerschaft ihre Vertriebsleistung in die Waagschale
werfen würde, bestünde eher eine Chance auf eine konstruktive und
schlussendlich für beide Seiten tragbare Lösung, als wenn deftige
Wortspenden ungehört verhallen.
Selbst ist der Händler! Diese Aufforderung gilt im Finanzierungs-und
Versicherungsbereich ganz besonders. Jene Händler, die gezielt nach
den Partnern mit den für sie besten Angeboten suchen, die ihre
Mitarbeiter zum forcierten Verkauf anhalten und deren Absatzerfolge
auch entsprechend honorieren, werden mit entsprechenden Erträgen
belohnt.
300 Euro Zusatzverdienst pro finanziertem Auto? Eine Versicherung bei
jedem dritten verkauften Neuwagen? Laut erfahrenen Managern sind
diese Werte durchaus realistisch. Eine Branche, die knapp an der
Verlustlinie entlangschrammt und in ihrem Kerngeschäft um jedes
Zehntelprozent Rendite kämpfen muss, sollte sich diese Chancen nicht
entgehen lassen.