Die Insolvenzstatistik spricht dagegen eine andere Sprache. Laut der Hochrechnung des KSV ging die Summe der Passiva im Vorjahr zwar von 138 auf rund 109 Millionen Euro zurück, doch die Zahl der Kfz-Pleiten stieg von 176 auf 207. "Im Vergleich zu 2009 gab es weniger Insolvenzen großer Markentriebe", verweist Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter der Insolvenzabteilung, auf das weitgehende Fehlen von prominenten Namen wie Horvath, Kirchberger und Kaposi. Dafür mussten offensichtlich viele Kleinbetriebe ins Gras beißen: Die Opfer einer jahrelangen wirtschaftlichen Auszehrung, die vom kurzfristigen Markthoch nicht wettgemacht werden konnte.

2011 rechnen die Experten des KSV zwar mit keiner massiven Pleitewelle im Autohandel, doch Vorsicht sei geboten: Noch immer gebe es viele Betriebe, die zwar die Kriseüberstanden hätten, jetzt aber am Ende ihrer wirtschaftlichen Kräfte seien. Was passiert, wenn noch dazu der Markt auf sein "normales" Niveau zurückkehrt? Mit Basel 3 schwebt darüber hinaus ein finanzierungstechnisches Damoklesschwert über dem Autohandel: Gut möglich, dass die Banken aufgrundder absehbaren weiteren Verschärfung der Eigenkapitalauflagen ihre Kunden aus der ebenso kapitalintensiven wie ertragsschwachen Kfz-Branche noch zögerlicher mit Geld versorgen werden.