Immer mehr Autohäuser stellen sich bei der Gebrauchtwagen-Kalkulation
breiter auf.
Jahr für Jahr vermarktet die Pappas-Gruppe an ihren 28 Standorten
rund 5.000 Gebrauchtwagen. Gut die Hälfte davon werde mithilfe des
"Autopreisspiegels" bewertet, erklärt Verkaufsleiter Gerhard Hollaus:
"Das funktioniert schnell, einfach und transparent."
Seit rund einem dreiviertel Jahr setzt die Autohausgruppe das
Bewertungswerkzeug als "zweites Standbein" ein. Hollaus schätzt
daran, dass es nicht auf fiktiven Abrechnungskurven, sondern auf
tatsächlich im Internet ermittelten Angebotspreisen beruht. Vor allem
bei Fahrzeugen fremder Marken sei eine zweite Meinung oft Gold wert,
bevor am Gebrauchtwagenplatz das Preisschild angebracht wird.
Seriöse Entscheidungsgrundlage
"Unser Ziel ist es, die Anwenderüber den tatsächlichen Marktwert
eines Fahrzeugs zu informieren, sodass die betriebswirtschaftlich
richtigen Kauf-und Verkaufsentscheidungen treffen können und im
Schadenersatz angemessene Entschädigungsbeträge bezahlt werden",
unterstreicht Pfeffer. Der Gerichtssachverständige hat aufgrund
seiner eigenen Erfahrungen den "Autopreisspiegel" entwickelt.
Mittlerweile wird dieser schon von über 400 Autohäusern und
Sachverständigen angewandt, auch eine Variante für Motorräder ist auf
den Markt gekommen. Herzstück der Software: In den diversen
Onlinebörsen werden mittels eines ausgeklügelten Beobachtungssystems
jene Preise recherchiert, die tatsächlich vor dem Verkauf verlangt
werden. Außerdem fließt ein gewisser "Endrabatt" in die Kalkulationen
ein.
Für junge Autos
Die solcherart ermittelten Werte würden besonders bei der Einpreisung
junger oder seltener Fahrzeuge helfen, sagt Alexander Artlieb,
Verkaufsleiter im niederösterreichischen VW-und Audi-Autohaus Spreng:
"In anderen Systemen sind diese Autos oft gar nicht erfasst." Darüber
hinaus nutzt Artlieb bei den rund 200 Fahrzeugen, die seinUnternehmen jährlich eintauscht, die Möglichkeit zur regionalen
Preisselektion. "Das ist ein sehr gutes Produkt zu einem sehr guten
Preis", lautet sein Fazit, wenngleich ihm eines klar ist: "Eine
endgültige, einheitliche Preisliste für Gebrauchtwagen kann es
niemals geben."