Angst, dass er sie nicht absetzen kann, hat er nicht: "Natürlich ist die Nachfrage im Moment etwas ruhiger geworden." Er glaubt jedoch, dass es dann, wenn die Autos erst einmal im Schauraum stehen, so richtig losgehen wird. "Weil die Leute die Autos dann endlich ausprobieren können."

"Ökologie kommt vor Ökonomie"

Vorarlberg gilt als Musterland für E-Autos in Österreich. Betrieben wird das Projekt VLOTTE von illwerke vkw. Vorstandsdirektor Dr. Christof Germann glaubt nicht, dass sich die Diskussion um einen möglichen Atomausstieg negativ auf den Verkauf der Fahrzeuge auswirkt. "In zahlreichen Verkaufsgesprachen konnten wir feststellen, dass in erster Linie okologische Uberlegungen den Ausschlag zum Kauf eines E-Autos gegeben haben. Der wirtschaftliche Faktor ist dabei eher zweitrangig."

"In einem halben Jahr normalisiert"

Wegen der geringen Förderung für Elektroautos in Tirol habe es bisher noch sehr wenig Interessenten für den Mitsubishi i-MiEV gegeben, sagt Mag. Klaus Kluckner, Betriebsleiter bei Denzel&Unterberger in Innsbruck. Unter jenen, die sich für Elektroautos interessierten, sei eine mögliche Erhöhung der Strompreise nach dem viel diskutierten Ausstieg aus der Atomenergie "sehr wohl ein Thema" gewesen. "Das geht an den privaten Interessenten nicht spurlos vorüber." Seiner Meinung nach dürfte sich die Diskussion in etwa einem Jahr wieder normalisiert haben.

"InÖsterreich rasch entkräften"

Max Sonnleitner, größter Renault-Händler des Landes, wird mit den E-Autos der französischen Marke und dem Nissan Leaf schon in knapp einem Jahr in dieses Segment einsteigen. "Die weltweite Diskussion um den Atomstrom wird nicht so schnell enden", glaubt Sonnleitner: "Doch in Österreich werden wir diese Angelegenheit schon aufgrund des Strommixes bald beenden." Sonnleitner sieht schon jetzt eine starke Nachfrage nach den E-Autos, vor allem bei Firmen und Institutionen. "Auch der eine oder andere Privatkunde hat sich schon informiert. So richtig losgehen wird es, wenn die ersten Autos durch die Gegend fahren."

"Autos müssen billiger werden"

Ing. Wilhelm Lindner, Citroën-Händler in Villach und schon vor mehr als zehn Jahren Besitzer eines E-Autos samt eigener Photovoltaik-Anlage, sieht die derzeitige Atomstrom-Diskussion eher gelassen. "Noch sind wir ja nicht so weit, dass sich ein privater Kunde ein Elektroauto kauft oder least." Diese müssten deutlich billiger werden. "Erst wenn ein Elektroauto wie der Citroën C-Zero 15.000 Euro kostet, wird es die Massen begeistern."

"Nicht für Privatkunden"

Auch wenn Peugeot derzeit schon den i-On als Elektroauto anbietet, glaubt man bei der AVG in Eisenstadt nicht an einen durchschlagenden Erfolg bei den privaten Kunden: "Zumindest nicht so lange, wie die Autos recht teuer sind", sagt Betriebsleiter Herbert Herkner. Er vermisst auch die Einbindung der Händler in den Verkauf: "Wir kriegen gar kein Auto, sondern haben es nur kurz gesehen und gefahren." So sei eine Beratung von interessierten Kunden nur schwer möglich.

"Nicht so schnell verstummen"

Mag. Peter Jagersberger, Chef des gleichnamigen Autohauses in Graz, befürchtet nicht, dass die Diskussion um den Atomstrom viel Schaden bei E-Autos anrichten wird. "Zwar wird die Diskussion nicht so schnell verstummen, doch muss man da noch ganz andere Fragen klären, wie zum Beispiel die Reichweite." Jagersberger glaubt zwar, dass E-Autos ihren Markt finden: "Aber eswird nicht der Mega-Siegeszug, den sich einige erwartet haben."

"Momentan ein reines Luxusgut"

Die ersten Elektro-smart sind bereits im Einsatz, doch Mag. Thomas Schlosser, Vertriebs-Geschäftsführer von Wiesenthal, sieht momentan herkömmliche Fahrzeuge als sinnvollere Variante. Bevor es nicht gelinge, die Reichweite der Elektroautos zu steigern und die Ladezeit zu verkürzen, würden diese Autos "ein reines Luxusgut" bleiben. Dass die Diskussion um Atomstrom für den Verkauf nichtförderlich sei, liege auf der Hand: "Man muss sich nur anschauen, welche Länder diese Autos fördern, zum Beispiel Frankreich. Genau dort ist die Atomlobby am stärksten." In Österreich sei der Kauf eines E-Autos natürlich wegen des hohen Anteils erneuerbarer Energie besser argumentierbar.

"Wasserkraft und Solarenergie besser nutzen als bisher"

Toni Ebner, Opel-und Chevrolet-Händler aus Felixdorf bzw. Oeynhausen, plant derzeit die Errichtung seines Autohauses in Brunn/Gebirge, in dem die Elektromobilität viel Raum einnehmen wird. Dass die Atomstromdiskussion dem Verkauf schaden wird, glaubt er nicht: "Im Gegenteil: Die Ölpreise werden weiter nach oben gehen." Das seigut für die Elektroautos: "In Österreich haben wir genug Strom, außerdem liegt bei der Wasserkraft und der Solarenergie noch viel brach. Das muss man deutlich besser ausnutzen als bisher."