Ein Tag in der Schweiz, am nächsten Tag in Österreich: Jean-Christophe Kugler absolvierte binnen weniger Stunden ein Mammutprogramm: Gespräche mit dem Importeur, mit einigen Händlern - und auch ein Round Table mit fünf österreichischen Journalisten. Neben den Kollegen von Tageszeitungen durfte auch "AUTO&Wirtschaft" Fragen stellen. Interessant ist vor allem, was der Franzoseüber die Zukunft der Autohändler sagt: "Realistisch betrachtet hat sich in diesem System in den vergangenen 50 Jahren nicht viel verändert." Darüber habe man auch mit den Händlern gesprochen. "In allen Ländern startet der Kunde seine Reise zum Autokauf im Internet. Wenn er dann in den Schauraum kommt, weiß er sehr viel über das Produkt."

Hier komme es auf den Händler an, sagt Kugler: "Er muss Antworten geben, die der Kunde im Internet nicht findet. Der Besuch im Schauraum muss ein großer Moment sein und einen Mehrwert haben. Der Kunde muss testen und lernen." Was sich in den kommenden Jahren im Autohandel konkret ändern werde? "Wir haben in Frankreichbereits einige Dinge ausprobiert. Zum Beispiel muss man die Öffnungszeiten ändern, sprich ausweiten. Und wir testen auch eigene Stores: Dafür gibt es in Stockholm und Berlin in Shopping Malls eigene Beratungszentren." Dort erhalten Kunden nicht nur Informationen über die Autos selbst, sondern auch über das Laden zu Hause, über die Finanzierung und wie sich ein E-Auto rechnet.

Bei Dacia "kein Limit nach oben"

Apropos E-Auto: Die Zahl der verkauften Einheiten stieg im Vorjahr um 38 Prozent. Beim Zoe wuchs der Absatz in Europa um 44 Prozent auf 31.300 Stück, in Österreich betrug das Plus sogar 68 Prozent. Was Dacia betrifft, sieht Kugler "kein Limit nach oben. Und es gibt eine sehr hohe Loyalität: Viele, die sich vor einigen Jahren einen neuen Dacia anstelle eines Gebrauchtwagens einer anderen Marke gekauft haben, kommen jetzt wieder und kaufensich den nächsten neuen Dacia."

Über ein E-Auto von Dacia denke man zwar nach, sagt Kugler -und schränkt gleich ein: "Neue Dinge werden dann eingeführt, wenn es finanziell Sinn macht."