Nokian hat inÖsterreich sowie generell im zentraleuropäischen Raum
noch Potenzial zu wachsen. Das ist auch das erklärte Ziel der Finnen.
So sollen neben den Winterreifen in Zukunft auch Sommerreifen in
größeren Stückzahlen abgesetzt werden.
Bekannt ist der finnische Reifenhersteller vor allem für seine
Winterreifen. Auch wenn der Hakkapeliitta nicht den einfachsten Namen
hat, ist er wohl den meisten ein Begriff. Kein Wunder, ist er quasi
das Flaggschiff von Nokian und blickt auf eine lange Tradition
zurück. Schon 1934 wurde der erste Winterreifen der Finnen
hergestellt und seitdem fortlaufend optimiert.
Mit dem Hakkapeliitta 9 kommt nun die neueste Version auf den Markt.
Dabei haben die Finnen auch denüberaus großen Markt an SUVs bedacht
und dafür einen eigenen Ableger des Hakkapeliitta entwickelt. Dieser
hat neben den passenden Dimensionen für die großen Fahrzeuge auch
eine verstärkte Flanke. Das "Aramid Side Wall" genannte System soll
den Reifen vor Schlägen durch harte Kanten schützenund somit dadurch
entstandenen Schäden vorbeugen. Die Besonderheit hierbei ist, dass
sich durch die speziellen Komponenten die Komforteigenschaften des
Reifens nicht verschlechtern.
Entwickelt wurden die Reifen in Finnland und in der aktuellen
Wintersaison ausgiebig getestet. Im "White Hell" genannten und 100
Kilometer Strecken umfassenden Testzentrum, in der Nähe von Ivalo
oberhalb des Polarkreises, wurden rund 20.000 Reifensätze auf Herz
und Nieren getestet. Die jeweils Besten sind ab jetzt erhältlich und
werden in der kommenden Wintersaison Absatz finden.
Mögliches neues Werk
Nokian wird von den Kunden als Winterreifenspezialist wahrgenommen,
was sich auch in den Verkaufszahlen deutlich spiegelt. Rund 20
Millionen wurden von den Finnen im vergangenen Jahr abgesetzt. Nun
will man im Bereich der Sommerreifen weiter wachsen. Dafür entsteht
in der Nähe von Madrid ein spezielles Kompetenzzentrum, in dem die
Sommerreifen nicht nur entwickelt, sondern auch unter allen
Bedingungen getestet werden können.
Zusätzlich prüft man bei Nokian derzeit auch den Bau eines dritten
Werkes. Als mögliche Standorte kommen dabei die USA, Russland oder
weitere Länder in Osteuropa infrage.
Ab in den Süden
Mit der Wachstumsstrategie im Bereich der Sommerreifen hat der
Reifenhersteller natürlich deutlich die südlicheren Länder als
Zielmärkte im Visier. Aber auch in den klassischen Absatzländern
Japan, Kanada, Russland, USA und den nördlichen Nationen Europas
möchte man die bereits erlangte Bekanntheit für den Absatz von
Sommerreifen nutzen. Dabei wird das Kompetenzzentrum beiMadrid vor
allem in Sachen Leistungsverbesserung der Sommerreifen eine tragende
Rolle spielen.