Kreativität ist beim "Kampf" um den Kunden immer noch eines der
wichtigsten Instrumente. Opel ist hier ein Meisterwerk gelungen
-nicht im Konzept, aber in der Verpackung. So angelt man Erst-und
Neukunden.
Im Verdrängungsmarkt Österreich wird es als Automobilhersteller immer
schwieriger, die selbstgesteckten und meist sehr ambitionierten
Absatzziele zu erreichen. Einer der Gewinner der vergangenen Monate
ist Opel: 2014 wurden trotz des schrumpfenden Marktes 6,92 Prozent
neue Fahrzeuge mit Blitz zugelassen.Auch im 1. Quartal 2015 stemmte
sich Opel mit 7,19 Prozent Zulassungsplus entgegen dem Trend. Neben
den neuen Modellen tragen dazu mit Sicherheit auch die kreativen
Marketingaktionen bei.
Erstkäufer bleiben der Marke eher treu
Eine der erfolgreichsten der jüngsten Zeit war das Sujet "Opel zahlt
den Führerschein". Bei dieser Aktion wurde beim Kauf eines Neuwagens
innerhalb der ersten 12 Monate nach Ausstellung des Führerscheins und
nach Vorlage der Rechnung (natürlich waren auch gängige
Rahmenbedingungen gesetzt wie zum Beispiel der Höchstbetragvon 1.200
Euro) der Betrag auf den Neuwagen gutgeschrieben. Damit sprach man
eine der wichtigsten Zielgruppen im Fahrzeugbereich an: die
Erstkäufer.
"Die nachgewiesenen Verkäufe zeigen, dass unsere Aktion gut
angekommen ist", freut sich John Brady, Marketing Communications
Manager bei Opel in Österreich, und ergänzt: "Deshalb haben wir die
Aktion auch verlängert. Sie läuft aktuell schon das 2. Quartal." Ein
äußerst respektabler Erfolg, da mit den Führerscheinneulingen eine
für die Automobilindustrie überaus wichtige Gruppe angesprochen wird.
So meint Brady: "Es ist immer gut, die Jungen gleich von Beginn an
mit der Marke zu konfrontieren, denn ein Markenwechsel fällt aufgrund
des entwickelten Vertrauens relativ schwer. Zumindest ist das
tendenziell beieinem hohen Prozentsatz der Fall."
So wie es sein soll
Zusätzlich zu dieser von Brady beschriebenen Markentreue, nach
Lehrbuch als "eine vom Entscheidungsträger durch Bewertungsprozess
und gebildete Präferenzen wiederholt gekaufte Produktgruppe", ist der
virale Effekt. "Wenn der Käufer mit dem Produkt zufrieden war, wird
er es auch seinen Freunden erzählen", erklärt Brady.
Als beliebtestes Modell in Verbindung mit dieser Aktion wurde der
Adam gewählt. Der Marketingmanager begründet: "Der Adam ist ein
klassisches Einsteigermodell -klein und wendig. Außerdem treffen wir
durch den hohen Grad an Individualisierungsmöglichkeiten den
Geschmack der Jugendlichen, die immer mehr aus der Masse
herausstechen wollen."
Abgerundet wurde die Verkaufsaktion noch durch die speziellen
Kommunikationskanäle. So wurden neben den klassischen Sujets bei den
Händlern auch die Fahrschulen mit entsprechendem Werbematerial
ausgestattet. Diese nahmen den "Aufhänger" dankend an und spielten
die Werbeaktion ihrerseits über eigene Kanäle wie Facebook oder
einfach offline als Banner in den Fahrschulräumlichkeiten.