Wenn Goran Jukic an die Zeit vor ein, zwei Jahren zurückdenkt, wird er nachdenklich. 4 kleine und 3 große Container seien damals am Gelände des Autohauses gestanden, alle prall gefüllt mit Rädern von Kunden, solchen von Vorführwagen und neuen Reifen für den Verkauf, sagt der bärtige Mitarbeiter des Autohauses im Zentrum von Weiz. Es habe ihn viel Mühe und Arbeitszeit gekostet, die Reifen aus den engen Containern zeitgerecht zur Montage zu bringen und die anderen Garnituren wieder zu verstauen. "Kein schöner Anblick" sei das gewesen, stimmt auch Autohaus-Geschäftsführer Johannes Zitz zu. 1.500 Neu-bzw. Gebrauchtwagen werden hier Jahrfür Jahr verkauft -ein durchaus ansehnlicher Betrieb also. Zitz und Betriebsleiter Günther Stoiber begannen zu recherchieren, was es denn an Alternativen zu den Reifen-Containern gebe. Und kamen relativ rasch auf die Firma Scholz Regalsysteme. Nach einem Besuch bei einem Reifenfachhändler in Wienwar klar -so eine Halle mussten sie auch haben.

Detailplanungen mit Architekt und Behörden folgten und im Herbst des Vorjahres wurde das Fünf-Sterne-Räder-Ressort, wie es Zitz und Stoiber liebevoll nennen, befüllt. 1.100 Garnituren haben Platz, etwa 600 sind schon jetzt allein durch Kunden belegt.

Halle kann jederzeit erweitert werden

In sieben Etagenübereinander sind die Räder gereiht, bei Bedarf rollen sie auf die Plattform des kleinen Staplers, mit dem Jukic zielsicher in der Halle unterwegs ist. Dass es in einer Ecke des Reifenhotels auch eine Waschanlage für die verschmutzten Räder gibt, ist das Tüpfelchen auf dem i. Jetzt, nach dem ersten Winter, kann Bilanz gezogen werden -und die fällt äußerst positiv aus. Erstens habe man nun auch Reserven für all jene Reifen, die in den kommenden Jahren noch eingelagert würden, meint Geschäftsführer Zitz, und zweitens sehe das Betriebsgelände nun deutlich schöner aus. "Außerdem warfrüher nicht immer alles so präzise wie jetzt. Nun wissen wir alle sofort, wo die jeweiligen Reifen lagern -und nicht nur Herr Jukic", assistiert Stoiber.

Rund 400.000 Euro flossen in den Bau der Halle in Weiz, die in Länge und Breite jeweils 14 Meter misst und 5,60 Meter hoch ist. Großer Vorteil: Bei Bedarf kann sie ohne großen Aufwand nach vorn oder auch seitlich erweitert werden.

Gottfried Scholz, Geschäftsführer der in Hofheim am Taunus (D) ansässigen Scholz Regalsysteme GmbH, ist froh über den Kunden in der Steiermark. "In Deutschland gibt es bereits rund 60 derartige Hallen", sagt er. In Österreich stehe man aber erst am Beginn. 500 Tonnen Stahl könne seine Firma pro Monat verarbeiten, meint er -da gebe es durchaus noch Potenzial für weitere Hallen in dieser Größe. Denn "Reifenhotels" würden immer wichtiger, da viele Behörden in den Städten die bisher oft verwendeten Container nur als Zwischenlösung sehen würden, die vor allem im Brandfall zur Gefahr werden könnten.