Der Mix aus einem 2,0-Liter-Turbo-Benziner und Allrad hat bei Subaru
eine große Tradition.
Seitdem Subaru den Boxer-Diesel erfunden hat, ist es um die
Benziner-Modelle recht ruhig geworden. Auch der neue WRX Sti kann in
Hinblick auf den in erster Linie deutschen Mitbewerb bestenfalls noch
auf Schotter mithalten. Verantwortlich dafür, der in dieser Liga mit
305 PS und mäßiger Spontanität einfach nicht mehr zeitgemäße
2,5-Liter-Motor. Ganz anders die Situation dann, wenn es um den neuen
2,0-Liter-Motor im unauffälligen Forester geht. Hier treffen für ein
SUV geradezu federleichte 1.617 Kilogramm Eigengewicht auf 240
Pferde.
Dass diese nicht nur leistungswillig, sondern auch hungrig sind, kann
Subaru nicht verheimlichen. 8,3 Liter bei Tempo 90 auf italienischen
Landstraßen und 10,2 Liter im Alltag sind nicht schlimm, aber im
Vergleich zum Diesel schon viel. Sportfans wird dies im Gegensatz zur
fix mit diesem Motor kombinierten Lineartronic nicht abhalten.
Stufenlose Getriebe sind generell nicht auf der Wunschliste
europäischer Autofahrer, auch dann nicht, wenn sie auf elektronischem
Wege 6 Fahrstufen simulieren und im Sportmodus die Gänge bis in den
Drehzahlbegrenzer hineinhalten. Anfangs subjektiv störend, kann nach
14 Tagen Testalltag, mit Ausnahme des elektronisch zu lang
simulierten ersten Ganges, nichts wirklich Schlechtes über das
Automatikgetriebe gesagt werden. Auch härtester Beanspruchung trotzt
das Getriebe und die Frage, ob man mit einer manuellen
Sechsgangschaltbox wirklich schneller durchs Winkelwerk strömen
könnte, lässt sich objektiv betrachtet nicht beantworten. Das spricht
für das Getriebe.
Konzentriert man sich auf ein klassisches SUV-Anforderungsprofil,
sind es ganz andere Dinge, die zählen. Da wäre das ordentliche
Platzangebot auf allen Plätzen und im Kofferraum zu erwähnen, das
große Schiebedach oder die weit öffnenden Türen. Wenn schon keine
Sportsitze, dann aber zumindest eine Lendenwirbelstütze, um auch nach
langen Strecken einigermaßen bequem aussteigen zu könnenund wenn wir
gerade beim Thema Ausstattung sind, sollte hier auch ein
Navigationssystem nicht fehlen.
Im Gegensatz zu fast allen Mitbewerbern blüht der Forester dort auf,
wo man es, mal abgesehen vom Namen, nicht erwartet hätte, im Gelände.
22 Zentimeter Bodenfreiheit sind auch für echte Waldpassagen
ausreichend. Die Kombination aus hohen Leistungsreserven und dem
effizient arbeitenden X-Mode-System ist eine wahre Freude.
So gerüstet, bringt der Subaru an heiklen Stellen echte Geländewagen
in Bedrängnis, wobei auch hier das niedrige Eigengewicht einen ganz
wesentlichen Vorteil darstellt.
Die Bitte an Subaru, den Forster künftig mit manuellem
Sechsganggetriebe auszustatten und vielleicht noch das eine oder
andere Pferdchen zu mobilisieren, bleibt vermutlich unerhört. Wenn
doch, wäre es ein großer Schritt, um dorthin zurückzukehren, wo
Subaru schon mal war und im Kopf vieler Fans immer noch ist. An die
Spitze, wenn es um sportliche Allradmodelle zu fairen Preisen geht.
SUBARU FORESTER AWD 2,0 XT CVT
MOTOR
Turbobenziner
Zylinder: 4 Boxer
Hubraum: 1.998 cm3
Leistung: 177/240 kW/PS
Drehmoment: 350 Nm bei 2.400-3.600 U
KRAFTÜBERTRAGUNG permanenter Allradantrieb/Automatikgetriebe
FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/5 Türen/5 Sitze
FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung/VA McPherson/ HA
Doppelquerlenker
BREMSEN ABS/ESP/Scheibenbremsen innenbelüftet
LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
FELGEN/REIFEN 225/55 R18
ABMESSUNGEN; GEWICHTE
Länge/Breite/Höhe: 4.595/1.795/1.735 mm
Radstand: 2.640 mm
Kofferraumvolumen: 1.613 ll
Leergewicht: 2.110 kg
zul. Gesamtgewicht: 2.000 kg
Anhängelast: 750 kg (gebremst)
FAHRLEISTUNGEN
0-100 km/h: 7,5 s
V-max: 221 km/h
VERBRAUCH
Stadt/Land/gesamt: 11,2/7,0/8,5 l
Testverbrauch: 10,2 l Benzin
CO2-AUSSTOSS 197 g/km
PREIS E: ab 50.390,- inkl. aller Abgaben
Testwagenpreis E: 50.390,-inkl. aller Abgaben