DerÖAMTC nahm heuer insgesamt 32 Produkte beim heurigen
Winterreifentest unter Lupe. Getestet wurden 17 Modelle der Dimension
185/60 R15 T und 15 Reifen der Dimension 225/45 R17 H.
Mit dem besten zu erreichenden Ergebnis "sehr empfehlenswert" können
sich 11 Pneus schmücken. 16 wurden mit "empfehlenswert", 1 Reifen mit
"bedingt empfehlenswert" und 4 mit "nicht empfehlenswert" beurteilt.
Dipl.-Ing. Friedrich Eppel, Reifenexperte desÖAMTC, führt das
schlechte Abschneiden der vier schwächsten Modelle vor allem auf die
Eigenschaften auf nasser Straße zurück: "Gerade dieser
Fahrbahnzustand ist in Österreich im Winter aber am häufigsten
anzutreffen. Dementsprechend wichtig sind gute
Nassgriffeigenschaften." Für Eppel sind die übrigen Modelle sehr
ausgewogen.
Kleine wurden größer
Bisher war die Dimension 185/60 R14 die sportlichere Reifengröße für
Kleinwagen. Mittlerweile ist der Felgendurchmesser um einen Zoll
gewachsen. Eppel sieht die Begründung darin, dass auch die Kleinwagen
selbst gewachsen sind. Das hat zwei Vorteile. Einerseits besteht mehr
Platz für die Bremsen, andererseits reduziert sich durch den größeren
Durchmesser bei ansonsten gleicher Bauweise der Rollwiderstand des
Reifens. Das hat vor allem positive Auswirkungen auf den
Kraftstoffverbrauch. 7 der 17 in dieser Dimension getesteten Reifen
wurden mit "sehr empfehlenswert" beurteilt. "Am besten schneidet der
Continental ContiWinterContact TS850 ab, der sichknapp vor seinen
Konkurrenten durchsetzen konnte. Aber auch alle anderen ,sehr
empfehlenswerten" Modelle weisen praktisch keine Schwächen auf", so
Eppel. Mit "nicht empfehlenswert" beurteilt sind in der Dimension
185/60 R15 T der Kormoran Snowpro b2 und der Marangoni 4 Winter E+.
Breit setzt sich auch im Winter durch
Die Dimension 225/45 R17 H wurde als Beispiel für etwas breitere und
etwas sportlichere Winterreifen ausgewählt. Eppel: "Auch im Winter
gehören breite Pneus heute schon häufig zur Pkw-Serienausstattung.
Prinzipiell spricht nichts dagegen. Breite Reifen haben auf trockener
und auf nasser Fahrbahn tendenziell Vorteile gegenüber den schmäleren
Modellen.
Auch auf festgefahrener Schneefahrbahn kann es, je nach
Verhältnissen, besser sein, wenn man mit breiten Reifen unterwegs
ist." Im Gegenzug warnt er aber, dass die Aquaplaning-Gefahr mit
breiteren Reifen höher sein kann. Außerdem sollte man unbedingt
darauf achten, dass auch bei der Verwendung von Breitreifen noch
Schneeketten montiert werden können. Beiden 17-Zollern erreichten 4
der 15 getesteten Modelle "sehr empfehlenswert", auch hier sicherte
sich der Continental ContiWinterContact TS850 den Spitzenplatz. 9
Winterreifen schnitten mit "empfehlenswert" ab, 2 kamen über "nicht
empfehlenswert" nicht hinaus.
Bedingt für andere gültig
Eppel gibt Antwort auf die Frage, ob der Test auch für eine andere
Dimension herangezogen werden kann: "Für benachbarte beziehungsweise
ähnliche Dimensionen kann man sich an den Ergebnissen orientieren.
Bis ins letzte Detail gelten diese allerdings nur für die getestete
Reifendimension. Da es sich bei den Testdimensionen um die
meistverkauften Reifengrößen handelt, sind dies auch die
Entwicklungsdimensionen der Hersteller. Dann sind ähnliche oder
benachbarte Dimensionen davon abgeleitet und haben ähnliche
Eigenschaften.