Wenn in derÖffentlichkeit von der Kfz-Branche die Rede ist, denken viele zuerst an die Autohändler, dann an die Zulieferindustrie einerseits sowie die Werkstätten andererseits und erst spät an die Karosseriebetriebe. Das sei unfair, meint Papinski: "Ein Auto besteht nicht nur aus Technik, auch Blech und Kunststoff haben einen wichtigen Stellenwert."

Neue Branchenwerbung

Dementsprechend zählt eine Imageoffensive zu den ersten Projekten, die der langjährige oberösterreichische Fachvertretungsvorsitzende auf Bundesebene umsetzen will. Ein entsprechendes Konzept wurde von Robert Gerl, dem neben Ferdinand Jandl ebenfalls neu bestellten stellvertretenden Bundesgremialobmann, und seinem Werbearbeitskreis bereits ausgearbeitet. "Lassen Sie nur die Besten an Ihre Karosserie" lautet der Slogan, der gegenüber früheren Kampagnen leicht abgewandelt wurde. Auch das Werbemotiv hat sich geändert, nachdem die Dame im knappen Minirock für all zu viele Beschwerden aus politisch korrektenKreisen gesorgt hatte -und das, obwohl das umstrittene Sujet ausschließlich von Frauen entworfen worden war.

Mehr Respekt für die Lehre

Papinski möchte sich jedoch nicht nur der Außenwahrnehmung widmen. Auch der Berufsnachwuchs ist ihm ein Anliegen: "Wir müssen von der Einstellung "Wer zu dumm für die Schule ist, macht eine Lehre" wegkommen." Die Kombination von Lehre und Matura sei hilfreich, aber keineswegs das einzige zukunftsorientierte Szenario. Auch ohne höheren Abschluss sei das in Österreich praktizierte duale Lehrsystem international vorbildlich, unterstreicht Papinski, der von aktuell 1.800 Lehrlingen in den heimischen Karosseriebetrieben berichtet.

Kleinräumige Struktur

Insgesamt beschäftigt die Karosseriebranche rund 8.000 Personen. Seit 2006 ist die Zahl der Kammermitglieder um 27 Prozent gestiegen, wobei 9 von 10 Firmen ohne Markenvertrag am Reparaturmarkt agieren. Gerade aufgrund ihrer klein-bis mittelständischen Struktur sei die Branche zukunftssicher aufgestellt, ist Papinski überzeugt: "Die Karosseriebauer sind die Nahversorger für die Autofahrer."

Selbstständig trotz Kammerreform

Innerhalb der Wirtschaftskammer will Papinski dieser Bedeutung durch die Wahrung der selbstständigen Standesvertretung Rechnung tragen -die nächste Kammerreform zeichnet sich schließlich bereits ab. Rückendeckung erhält er dabei von seinem Vorgänger Clark, der bereits vor einigen Jahren Fusionspläne mit anderen Innungen abwehren konnte.

Auch Schulungen und Seminare wird Clark weiterhin im Auftrag seiner Innungskollegen abhalten. Ansonsten zieht sich der Einundsechzigjährige jedoch weitgehend in den Ruhestand zurück: Sogar den Familienbetrieb in Wien-Donaustadt wird per Jahresende sein Sohn Reinhart Clark übernehmen.