Für Mitsubishi zählt Russland zu den weltweit wichtigsten Märkten.
Heuer will die japanische Marke weiter zulegen.
Beim russischen Mitsubishi-Importeur MMC Rus ist man guter Dinge.
2013 will man deutlich wachsen, und dies selbst dann, wenn der
Gesamtmarkt rückläufig sein sollte. Die Marke will heuer rund 85.000
Autos zwischen Kaliningrad und Wladiwostok absetzen, im Vorjahr waren
es knapp 74.300 Einheiten.
In den ersten vier Monaten wurden 26.332 Autos verkauft, um 36,3
Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012, der Gesamtmarkt ist um
2,2 Prozent zurückgegangen. Mitsubishi war damit die Nr. 11 des
Marktes, oder gar die Nr. 10, wenn man Lokalmatador Lada weglässt. Im
März hat die Marke mit 8.101 SUVs ihren SUV-Monatsrekord erreicht.
Der Grund für die erwartete Steigerung liegt auch in den
Lieferschwierigkeiten des Vorjahres. "2012 haben wir unter den
mangelnden Fahrzeuglieferungen aus Thailand gelitten", berichtet
Andrej Pankow, CEO von MMC Rus. Mit den Modellen Pajero Sport und
L200 kommen fast 20 Prozent der Fahrzeuge aus Thailand. Obwohl es zu
den Überschwemmungen in Thailand 2011 gekommen ist, konnte die
Lieferlage erst im 4. Quartal 2012 normalisiert werden.
Für weitere Verzögerungen sorgte die Umstellung der lokalen
Outlander-Montage auf die neue Generation. "Jetzt sind wir in einer
viel besseren Form, das Werk in Thailand ist in Ordnung, die
russische Fabrik startete die Produktion des neuen Outlander und alle
anderen Lieferprobleme wurden gelöst",gibt sich Pankow optimistisch.
Wichtiger Markt für die japanische Marke
Der Importeur wurde erst im Mai von Rolf Import in MMC Rus umbenannt.
Damit wurde die vor einigen Monaten erfolgte Erhöhung des japanischen
Anteils abgeschlossen. An MMC Rus sind nun die Mitsubishi Corporation
mit 49 Prozent, das große russische Autohandelsunternehmen
Rolf-Gruppe mit 42 Prozent und Mitsubishi Motors Corporation mit 9
Prozent beteiligt. "Der russische Markt spielt eine sehr wichtige
Rolle im globalen Absatz von Mitsubishi", berichtet Pankow stolz.
Mehr Autos als in Russland werden nur in Thailand, Japan und
Indonesien verkauft, die USA und China bleiben dahinter. "Wenn wir im
Falle von Japan die sogenannten K-Cars, Miniautos mit
0,66-Liter-Motoren, von der Statistik rausnehmen, liegt Russland vor
Japan", so Pankow stolz.
Lokale Produktion wird ausgeweitet
Ein Teil der Autos kommt aus dem russischen Autowerk PCMA Rus in
Kaluga, an dem PSA Peugeot Citroën mit 70 Prozent und Mitsubishi mit
30 Prozent beteiligt sind. Bis 2012 lief dort die SKD-Montage des
alten Outlander, im Herbst wurde auf die CKD-Montage des neuen
Modells umgestellt. Trotzdem werden weiter auch Outlander aus Japan
importiert.
Ab Juli wird mit dem Pajero Sport ein zweites Modell die
Montagebänder in Kaluga verlassen. "Wir rechnen damit, dass heuer in
Kaluga im idealen Fall rund 40.000 Fahrzeuge gebaut werden, davon
30.000 Outlander und 10.000 Pajero Sport", sagt Pankow.
"Projekt 15" soll Verkäufe weiter erhöhen
Doch Mitsubishi will noch mehr. Osamu Masuko, Präsident von
Mitsubishi Motors, hat im Vorjahr das "Projekt 15" angekündigt. Damit
will Mitsubishi in Russland bis 2015 mit 150 Händlern den jährlichen
Verkauf von 150.000 Autos erreichen.
Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen neue Pkw-Modelle her,
denn bis zu 90 Prozent der russischen Mitsubishi-Verkäufe entfallen
heute auf die SUV-Modelle. Der früher in Russland sehr beliebte
Lancer ist inzwischen veraltet.
"Wir arbeiten zusammen mit Mitsubishi daran, neue Autos im B-und
C-Segment in Russland zu haben", sagt Pankow und hofft auf die
Fertigung der neuen Modelle im Land. "Lokale Produktion ist der
Schlüssel zum Erfolg im B-und C-Segment."