Angesichts dieser Entwicklung sind selbstzerstörerische Rabattpraktiken obsolet geworden. Den Tätern im Autohandel ist zu empfehlen, zur Beichte zu schreiten und danach -statt zu den alten Praktiken zurückzukehren -einen Neubeginn zu starten. Freilich ist der Absatz von weniger Einheiten als in der Vergangenheit (eine Wahrheit, der man ins Auge sehen muss) nicht automatisch ein Gütezeichen. Vielmehr gilt es in vielen Fällen die vielberufene Qualität erst richtig zu entwickeln, die bisher vor allem in großen Häusern mit Glas und Marmor vorgespiegelt, aber nicht -wie in vielen Kleinbetrieben -gelebt wurde.

Der Handel muss sich auf seine ureigensten Aufgaben besinnen. Dazu gehört das Prinzip, günstig einzukaufen und ertragreich zu verkaufen. Wer durch unüberlegten Aktionismus auf dem Gebiet sich selbst schädigt, dem wird auf Dauer nicht zu helfen sein. Ins Automobilgeschäft, an dem man sich in den 60er-und 70er-Jahren goldene Nasen verdienen konnte, müssen angesichts der Rahmendaten im Wirtschaftsraum Europa Nüchternheit und Realismus einkehren. Wo sind die mutigen Autohändler, die ihren Lieferanten klar machen, mein Abnahmekontingent wird zur nächsten Planung zurückgehen? Ich werde weniger, aber dann nur mehr mit Gewinn verkaufen -auch bei Neuwagen! Nurunter dieser Voraussetzung sind in Zukunft positive Meldungen zu erwarten, meint Ihr Helmuth H. Lederer