Sagt man Mängelkatalog, dann steht damit untrennbar die Bundesinnung der Kfz-Techniker in Zusammenhang. Im Laufe der Jahre haben sich bei der Standesvertretung ein paar Entwicklungen eingeschlichen, die einer wiederkehrenden Begutachtung in heutigen Zeiten nicht mehr weiter standhalten.

Durch die Veränderungen in der Wirtschaft kam und kommt es zu grundlegenden Veränderungen von standespolitischen Positionen und Mängeleinstufungen in deren innerer Organisation.

Approbation Auftretende Widersprüche bei diversen standespolitischen Positionen zwischen dem Inhalt des Mängelkatalogs, den AUTO&Wirtschaft für alle Denkklassen aufgelegt hat, und seiner informellen Basis, der geradlinigen und unabhängigen Berichterstattung, werden laufend bereinigt und die eingenommenen Positionen klar formuliert. "Aus all diesen Gründen war es für mich notwendig", sagt Bundes-und Landesinnungsmeister Friedrich Nagl, "die Position unserer Standesvertretung grundlegend zu überarbeiten und an die aktuellen wettbewerbs-und wirtschaftsrelevanten Gegebenheiten anzupassen."

Geschlossene Reihen Funktionärsoptimisten sehen sich durch die neue Bewegung bestätigt "Der Wandlungsprozess hat die Innungsarbeit erfasst", ortet der Tiroler Landesinnungschef und stellvertretende Bundesinnungsmeister Martin Gertl in der Interessenvertretung eine bessere Stimmung.

Kärntens Vertreter Ing. Bernhard Plasounig schlägt Bedenken der konservativen Standesvertreter in den Wind.

Seine Hauptsorge gilt der Modernisierung. "Nicht wir Funktionäre stehen im Vordergrund", präzisiert der Kfz-Unternehmer, "vielmehr sind es die Erfolge, die uns als zukunftsorientierte Berufsgruppe ausweisen. Beispielsweise die Bereiche Abgaskontrolle, Bremsenprüfung, Beleuchtung, die an den heutigen Stand der Technik angepasst sein müssen."

Die zeitgerechte Umsetzung führe zu einer Aufwertung der Kfz-Techniker, womit auch der Berufsstand entsprechend politisches Gewicht erhalte, fordern sinngemäß die aufmerksamen Mitglieder im Land.

Vorarlbergs Amtsinhaber Ing. Gottfried Koch vom gleichnamigen Volkswagen-Partner und Karosseriefachbetrieb sieht in einer einheitlichen Vorgangsweise die größten Erfolgschancen, um in allen in-und ausländischen Gremien in der Form ernst genommen zu werden, wie das zum Beispiel in der Lehrlings-und Berufspflege gewährleistet ist. Nagls westlichster Interessenvertreter appelliert an seine Kolleginnen und Kollegen, dass nur eine geeinte Bundesinnung ihre angestrebten Ziele erreichen könne. Von Rücktritt hält er nichts, vielmehr müssten die besten Leute in Position gebracht werden.

"Der Unwählbare"

Ing. Josef Puntinger, der wegen diverser Unstimmigkeiten sein Bundesinnungsamt vorzeitig zur Disposition stellte und damit den "Unwählbaren" - Friedrich Nagl -salonfähig machte, leistete seinen Beitrag schon. Und was machte der Klosterneuburger? Er nahm das 10:2-Votum zu seinen Gunsten an und schritt zur Tat.

Nagl krempelt die Innung um und schaffte im Zuge dessen gleich auch für einen sauberen Auftritt. Affären einzelner rund um die Herausgeberrechte des Mängelkatalogs (der offizielle vom Bundesministerium und nicht der hier vorliegende) löst er auf seine Weise. Er kündigt traditionelle Vereinbarungen und fordert verlorenen Einfluss zurück -für die Innung der Kfz-Techniker und nicht für sich!

In Bewegung "Die Innung wird ihren geraden Weg weitergehen", dröhnt Nagl, "um nach getaner Arbeit die Innungsinsignien an einen Vertreter der nächsten Generation weiterzureichen. Eine günstige Prognose, die das ausgefertigte Prüfpickerl durchaus gerechtfertigt erscheinen lässt.