Betrifft: Kommentar "Abwarten und später kritisieren - NEIN!" in
"AUTO&Wirtschaft" 11/10<br /><br />Sehr geehrter Herr Lustig!<br /><br />Sie haben mit Ihrem Artikel den Nagel auf den Kopf getroffen.
Selbst
schuld! Wer so wie ich zu keiner Tagung geht, weil mir vor dem
Dilettantismus der Funktionäre einfach graut, darf sich auch nicht
beschweren. Das Gleiche gilt für die Händlerclubs, von denen ich zwei
kennen gelernt habe. Der VÖOH (Verband österreichischer Opel-Händler)
ist zwar wesentlich professioneller geführt als der Citroënclub; die
Erfolge sind dennoch bescheiden, aber immernoch besser als bei der
französischen Marke. Im Moment sieht es so aus, als wollte Citroën
das Retailgeschäft allein bewerkstelligen und nur in der Provinz
einigen wenigen Feinden ihres schwerverdienten Geldes die Gunst
erweisen, für den Konzern Fahrzeuge verkaufen zu dürfen. ...
Zurück zu Ihrem Artikel. Besonders gefällt mir der Absatz: "Während
der Handel noch in heutige Strukturen ..." Da passt ein Erlebnis
hinein, das Ihre Leser möglicherweise vor gleichen Fehlern bewahren
könnte. Aufgrund der neuen Citroën-Standards habe ich mich erkundigt,
was die Vergrößerung unseres Schauraumes kosten würde. Unter anderem
haben wir uns an den Architekten gewandt, der den Bau ursprünglich
geplant hatte -Architekt Gerd Keller. Ich bat ihn um einen Entwurf
und eine Kalkulation des Quadratmeterpreises. Vor Zeugen fragte ich
ihn nach den Kosten des Entwurfs. Er antwortete vorZeugen: "der
kostet sie natürlich keinen Groschen!"
Einige Wochen später lieferte er zwei Entwürfe. Ich konnte mich für
seine Ideen wenig begeistern, behielt das aber für mich. Wozu etwas
kritisieren, das mich nichts kostet. Als er nach einem weiteren Monat
nachfragte, teilte ich ihm mit, dass wir dieses Jahr noch keine
Entscheidung treffen werden. Am gleichen Tag stellte er eine
Honorarnote über rund 3.500 Euro. Vor unseriösen Praktiken dieser Art
muss gewarnt werden. Zumal Architekt Keller sich als
Autohausspezialist bezeichnet.
Jean-Paul Skal, Autohaus Skal GmbH, Stockerau