Was macht der größte Markt Europas, wenn es keine Abwrackprämie mehr
gibt? Richtig: Er sinkt - und zwar massiv, wie man in Deutschland
sieht.
Wenn ein Viertel bis ein Fünftel aller europäischen
Pkw-Neuzulassungen auf einen einzigen Staat (Deutschland) entfällt,
so ist es umso dramatischer, wenn das Geschäft gerade dort
zurückfällt. Das zeigen die Zahlen des ersten Jahresdrittels, die für
unseren nordwestlichen Nachbarn ein Minus von immerhin 25,5 Prozent
aufweisen. Zwar gibt es Länder mit noch größeren Rückgängen (Ungarn,
Slowakei, Lettland), doch diese sind in Summe kleiner als so manches
deutsche Bundesland. Kein Wunder, dass sich angesichts der schlechten
deutschen Zahlen der positive Trend der ersten drei Monate (+9,6 %)
umgedreht hat - jetztliegen die Zulassungen um 6,7 Prozent hinter
jenen des Vorjahres: Interessant, dass Ford, im März Erster in der
Markenstatistik, im April hinter VW, Renault und Peugeot
zurückgefallen ist (aber in kumulierten Zahlen immer noch Zweiter
ist):Dazu trug auch bei, dass der Golf den Überraschungsführenden
Fiesta bei den Top-Modellen wieder abgelöst hat.
Zurück zu den einzelnen Ländern: Bei Kia werden gleich zwei der drei
Länder mit großen Verlusten von Wien aus betreut, nämlich Ungarn und
die Slowakei. Mag. Wilhelm Jelinek, Geschäftsführer von Kia Austria,
spricht am Beispiel Ungarn von einem "dramatischen Rückgang im
zweiten Jahr in Folge". Natürlich sei auch Kia davon betroffen, doch
immerhin betrage der Marktanteil noch rund 3 Prozent. Etwas
erfreulicher sieht die Sache in der Slowakei aus, wo die Koreaner
nicht zuletzt dank des neuen Werkes in Zilina etwa 8 Prozent der
neuen Autos für sich reklamieren. "Es gab aber auch schon Monate mit
10 Prozent Marktanteil", so Jelinek.
Das einzige von Wien betreute Land mit einem Plus voran ist
Tschechien. Hier spricht Jelinek von "tollen Zuwächsen: Da sind wir
bei den Main Players dabei."