Dieösterreichische Niederlassung des Weltkonzerns Total hat eine
Aufgabe: sich um die Bedürfnisse der Kfz-Betriebe zu kümmern.
Wenn man Ruben Härtig nach seiner Geschäftsphilosophie fragt, ist die
Antwort eindeutig. "Wir wollen der Partner der Werkstätten sein",
betont der gebürtige Deutsche, den die Liebe zu einer Grazerin und
ein Engagement beim Ford-Importeur nach Österreich führte.
Seit 2006 fungiert Härtig als Vertriebsleiter von Total Austria. Die
Entwicklung, die das Unternehmen seither vorweisen kann, spricht für
sich: Der Anteil am Schmierstoffmarkt wurde von 4 auf 8 Prozent
verdoppelt, heuer gilt eine weitere Steigerung um 10 Prozent als
realistisch. Auf lange Sicht werden zweistellige Marktanteile
angestrebt.
Gewerbe im Fokus
Diese Bilanz ist umso eindrucksvoller, als sich Total bewusst aus
Geschäftsfeldern wie dem Großflächenvertrieb oder der Ausstattung von
Schnellserviceketten zurückgezogen hat. Die 25 Mitarbeiter der
heimischen Vertriebsgesellschaft konzentrieren sich ausschließlich
auf die gut 2.000 Kunden aus dem Kfz-Gewerbe. Eine wichtige Rolle
spielt dabei der sieben Personen umfassende Außendienst. "Viele
unserer Kundenbetreuer sind seit 10,15 oder gar 25 Jahren bei uns
tätig", erzählt Härtig. "Das macht sie zu echten
Schmierstoffexperten."
Versorgt werden die Betriebe aus dem Zentrallager in der Nähe der
niederösterreichischen Stadt Neulengbach. Dort werden permanent über
eine Million Liter Motoröl vorrätig gehalten. "Damit können wir so
gut wie jede Pkw-Anforderung abdecken", sagt Härtig.
Vielfältiges Sortiment
Tatsächlich ist Total mittlerweile ein umfassend aufgestellter
Anbieter. Historisch betrachtet, war der französische Konzern auf
Autobauer aus der "Grande Nation" spezialisiert. In der Markenpolitik
wirkt das noch nach: Von Total kommen die Originalöle für den
PSA-Konzern, von der im Jahr 2000 im Zuge einer Fusion
hinzugekommenen Marke Elf die Schmierstoffe für Renault. Ebenfalls
verfügbar wäre die vor allem in gewissen westeuropäischen Märkten
präsente Marke Fina, die in Österreich aber derzeit nicht verwendet
wird.
In Sachen Originalschmierstoffe stehen Nissan, Mazda und Opel auf der
Referenzliste des Konzerns. Seit dreieinhalb Jahren werden auch
Motoröle für Honda produziert, was sich kürzlich in einer lokalen
Empfehlung des österreichischen Importeurs niederschlug.
"Eine große Chance"
Wie wird sich der Schmierstoffmarkt in den kommenden Jahren
entwickeln? Härtig ist überzeugt, dass sich eine Zeitenwende
abzeichnet: "In vielen Kfz-Betrieben finden Generationswechsel
statt." Damit verbunden sei eine generelle Professionalisierung und
ein Überprüfen tradierter, womöglich aber nicht mehr zeitgemäßer
Lieferantenbeziehungen. Für Total sei das "vor allem bei Marken, bei
denen wir nicht mit Originalprodukten aktiv sind, eine große Chance".
Parallel vertraut der Konzern, auf seine technische Kompetenz. Diese
hat zu zahlreichen Erfolgen im Motorsport geführt. "Sehr viel davon
fließt unmittelbar in die Serienproduktion ein", erklärt Härtig. Auf
den Preiskampf am Schmierstoffmarkt antwortet er mit besonderen
Serviceleistungen, die in einem "Mehrwertpaket" zusammengefasst sind.
Dazu zählt beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem
Entsorgungsunternehmen AVE. Der Hintergrund derartiger Angebote liegt
für Härtig auf der Hand: "Wir verstehen uns als echter
Dienstleister."