Doch wie dramatisch wäre das Ergebnis, wenn es den Gebrauchtwagenhandel nicht gäbe?

Neben der Werkstatt ist es vor allem der Gebrauchtwagenplatz, der dasÜberleben der heimischen Kfz-Betriebe sichert. Dabei trennt sich die unternehmerische Spreu vom Weizen: "Der erste Verlust ist immer der Beste", heißt ein Credo standzeitenbewusster Gebrauchtwagenprofis. Ebenso wichtig sind der regional richtige Markenund Typenmix, die Nutzung alternativer Zukaufsquellen und die professionelle Vermarktung im Internet. Beim Endkunden gilt es, das Bewusstsein für die Vorteile des gewerblichen Handels zu schärfen. Garantieversicherungen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.

Wer vieles richtig macht, erschafft sich mit Gebrauchtwagen eine eigene Marke, die zuweilen hunderte Kilometer weit bekannt ist: eine Marke ohne Margendiktat, ohne Abnahmezwang und Zielvereinbarung. Wenn die Kfz-GVO tatsächlich wegfällt, ist das noch wichtiger als heute. Den Gebrauchtwagenhandel kann im Gegensatz zum Mehrmarkenvertrieb kein eifersüchtiger Konzern verbieten.

Ob der "goldene Schnitt" von zwei Gebrauchten pro verkauftem Neuwagen tatsächlich angestrebt wird, muss jeder Unternehmer selbst entscheiden. Eines steht fest: Bei den Konsumenten ist die Nachfrage nach gebrauchten Autos ungebrochen groß. Das beweist die Ummeldungsstatistik, die seit Monaten kontinuierlich nach oben zeigt.