Schon 2008 hat der Autohandel Verluste geschrieben. Im Vorjahr,
zeigen neueste Daten, dürfte sich die Durchschnittsrendite von minus
0,1 Prozent weiter verschlechtert haben.
Doch wie dramatisch wäre das
Ergebnis, wenn es den Gebrauchtwagenhandel nicht gäbe?
Neben der Werkstatt ist es vor allem der Gebrauchtwagenplatz, der dasÜberleben der heimischen Kfz-Betriebe sichert. Dabei trennt sich die
unternehmerische Spreu vom Weizen: "Der erste Verlust ist immer der
Beste", heißt ein Credo standzeitenbewusster Gebrauchtwagenprofis.
Ebenso wichtig sind der regional richtige Markenund Typenmix, die
Nutzung alternativer Zukaufsquellen und die professionelle
Vermarktung im Internet. Beim Endkunden gilt es, das Bewusstsein für
die Vorteile des gewerblichen Handels zu schärfen.
Garantieversicherungen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Wer vieles richtig macht, erschafft sich mit Gebrauchtwagen eine
eigene Marke, die zuweilen hunderte Kilometer weit bekannt ist: eine
Marke ohne Margendiktat, ohne Abnahmezwang und Zielvereinbarung. Wenn
die Kfz-GVO tatsächlich wegfällt, ist das noch wichtiger als heute.
Den Gebrauchtwagenhandel kann im Gegensatz zum Mehrmarkenvertrieb
kein eifersüchtiger Konzern verbieten.
Ob der "goldene Schnitt" von zwei Gebrauchten pro verkauftem Neuwagen
tatsächlich angestrebt wird, muss jeder Unternehmer selbst
entscheiden. Eines steht fest: Bei den Konsumenten ist die Nachfrage
nach gebrauchten Autos ungebrochen groß. Das beweist die
Ummeldungsstatistik, die seit Monaten kontinuierlich nach oben zeigt.