Mehrere Hersteller arbeiten an neuen Fahrzeugen für Schwellenmärkte.
Dabei liegt das Stufenheck im Trend. An eine Einführung in Westeuropa
denken derzeit nur wenige Manager.
In Russland wächst die Spannung. Volkswagen ist dabei, sein neues
Volksauto zu enthüllen. Regierungschef Wladimir Putin soll das neue
Auto bereits im Herbst im VW-Werk Kaluga gesehen haben, das gemeine
Volk muss bis Juni warten. Bisher wurden nur einige Zeichnungen und
Informationen veröffentlicht.
Limousine zum Kampfpreis
Der Neue ist ein Stufenheckmodell auf der Basis des neuen Polo, wird
aber einen anderen Namen bekommen. Die ersten Serienexemplare sollen
im Mai gebaut werden. "Der Verkauf beginnt im Zusammenhang mit dem
Moskauer Autosalon, also Ende August oder Anfang September", sagt
Martin Jahn, als Vizepräsident von Volkswagen Group Rus für Verkauf
und Marketing zuständig. Die Basisversion des 438 Zentimeter langen
Autos wird in Russland rund 10.000 Euro kosten. Heute kommt dort der
billigste VW, ein Polo mit 1,2-Liter-Motor, auf mehr als 12.000 Euro.
Unklar ist noch, ob das neue Modell auch in andere GUS-Länder
exportiert wird. "Diese Möglichkeiten werden geprüft, doch der
Hauptmarkt ist Russland", erklärt Jahn. Neben Russland wird VW das
Stufenheckmodell auch in Indien bauen.
Chevy aus Zentralasien
"Global Small Vehicle" heißt intern das künftige Günstigmodell von
General Motors. "Es handelt sich um einen Kleinwagen, der unter der
Marke Chevrolet verkauft und den Kundenanforderungen in
Schwellenmärkten angepasst sein wird", sagt Mike Arcamone, President
und CEO von GM Daewoo Auto&Technology. "Wir konfektionieren das
Fahrzeug so, dass es die Erwartungen der Kunden in Schwellenmärkten
erfüllt, aber auch erschwinglich ist." GM, VW und andere Hersteller
sind der Meinung, dass ein Stufenheck die richtige Karosserieform für
diese Länder ist. "Das Global Small Vehicle wird ein viertüriges
Stufenheckmodell sein. Wir werden später andere Varianten ins Auge
fassen, abhängigvon den Marktanforderungen", so Arcamone. Entwickelt
wird der Volks-Chevy in Brasilien. GM wird das Auto in Brasilien für
Lateinamerika und in Usbekistan für Russland und andere GUS-Länder
bauen. Geprüft werden Exporte nach Mexiko, Südafrika oder in den
Nahen Osten. "Wir erwägen eine Markteinführung 2012 oder 2013",
berichtet Arcamone.
Auch für Westeuropa
Im Gegensatz zu VW und Chevrolet will Skoda sein kommendes Auto für
Emerging Markets, intern A-Entry genannt, auch im Westen Europas
anbieten. Auch hier soll der Schwerpunkt auf Osteuropa und Asien
liegen. Die Stufenhecklimousine, die 2012 auf den Markt kommen
dürfte, soll sich beim Preis und bei den Abmessungen unterhalb des
Octavia bewegen. Skoda will damit auf den Erfolg des Octavia der
ersten Generation anknüpfen, der im Herbst auslaufen wird.
Citroën aus Russland
Das im April eröffnete PSA-Mitsubishi-Autowerk PCMA im russischen
Kaluga soll in Zukunft mehr als zwei Drittel Stufenheckmodelle bauen.
Die nach der jetzigen SKD-Phase 2012 anlaufende CKD-Montage wird die
jährliche Kapazität von 125.000 Autos, davon 85.000 Citroën-und
Peugeot-Sedan und 40.000 SUV-Modelle allerdrei Marken, haben.
"Das Auto soll zum meistverkauften Citroën-Modell auf dem russischen
Markt werden", hat der russische Citroën-Chef Arnaud Ribault über das
für 2013 geplante Stufenheckmodell russischen Medien gegenüber
erklärt. Bereits 2013 soll der Sedan für 30 bis 40 Prozent aller
Citroën-Verkäufe in Russland sorgen.