Den sechs heimischen Shreddern fehlen nach Ende derÖkoprämie
zehntausende Wracks.
Gruppen aus Osteuropa,Ägypten und Nigeria sind bei uns weiterhin auf
der Suche nach Altautos, die sie dann auf verschlungenen Wegen aus
Österreich wegbringen. Die Osteuropäer beliefern damit ihre
Heimatländer, die Ägypter transportieren die Wracks in so manchen
Mittelmeerstaat und via Donau ans Schwarze Meer und inden Nahen
Osten; die Nigerianer bringen die Autos via Gibraltar an die
Elfenbeinküste und nach Ghana.
Bis zu 200.000 Altautos werden auf diese Weise jährlich aus
Österreich abtransportiert, anderen Ländern ergeht es ähnlich:
"Europa verliert dadurch jährlich 15 Millionen Tonnen Stahlschrott,
die wir gut brauchen könnten", sagt Walter Kletzmayr, Sprecher der
heimischen Shredder.
Er schätzt, dass die sechs österreichischen Zerkleinerungsbetriebe
heuer nur etwa 60.000 Wracks verwerten können: Damit würde man auf
den Stand von 2008 zurückfallen, dem schlechtesten Jahr für die
Shredder. 2009 war dank der 30.000 Autos aus der Ökoprämie ein
Zwischenboom mit 92.000 Wracks registriert worden, 2002 waren es
sogar 127.000.
Die Shredder hätten aber noch Kapazität für 400.000 bis 500.000
Tonnen jährlich. Die nächsten Wochen würden entscheiden, ob genügend
"frische" Ware hereinkommt, so Kletzmayr: "Jetzt ist die Zeit, wo
Bauern ihre Höfe und Schlosser ihre Werkstätten zusammenräumen." Die
ausgeklügelten Zerkleinerungsmaschinen warten schon.