Thomas Körpert, Chef von Vredestein in Österreich, rechnet für den Sommer mit einem brauchbaren Geschäftsverlauf, der aber weniger von Hektik als in den beiden Vorjahren gekennzeichnet sein wird. Für das eigene Haus spricht er davon, die gesteckten Ziele erreicht zu haben. Der Auftragseingang entspricht demnach der Planung. Körpert merkt an, dass er mehr Hysterie durchaus verkraften könnte.

Zwei Neuheiten im Programm

Vredestein trumpft ab Ende des Monats mit zwei neuen Sommerreifen auf,über die vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch keine Details bekannt gegeben wurden. Zu erfahren war immerhin, dass es sich um die Modelle Sportrac 5 mit dem Index V (240 km/h) als Nachfolger für den vorjährigen Testsieger sowie um den völlig neuen Ultrac Vorti mit dem Index Y (über 300 km/h) für den Tuningeinsatz mit besonders breiter Aufstandsfläche handelt. Dieser Reifen ist noch über dem Sessanta angesiedelt, dem bisherigen Spitzenreiter dieser Premiummarke, die mit italienischem Design glänzt. Die Zielgruppe dieses Reifen ist damit klar umrissen, da er schwerpunktmäßig in den Größen 19 und 20 Zoll verfügbar sein wird.

Start von Apollo

Seit Vredestein dem indischen Eigentümer Apollo gehört, wird der Markteintritt auch dieser Marke in Europa erwartet. Mit dem Start des Sommergeschäfts ist es nun in Österreich so weit. Körpert setzt im Vertrieb der Marke, die im mittleren Segment gegen Mitbewerber wie Semperit oder Kumho antritt, auf die Zusammenarbeit mit großen Einzelhändlern, die in der Lage sind, die Belieferung durch Lkw-Züge zu verkraften.

Verkaufsleiter Harald Kilzer geht davon aus, dass mit den bisher gewonnenen Partnern eineösterreichweite Marktabdeckung erreicht werden kann, ohne dass die einzelnen Exponenten einander Konkurrenz machen. Apollo wird laut Körpert am Autosalon in Genf stark präsent sein, um die Branche mit dem für Europa neuen Marktteilnehmer und der Apollo-Welt vertraut zu machen. Die Marke peilt mittelfristig übrigens auch am alten Kontinent den Vorstoß in die Erstausrüstung an.

Qualitätskontrolle in Enschede

Die ausÜbersee gelieferten Apollo-Reifen werden in Enschede, dem Hauptsitz von Vredestein, einer Qualitätskontrolle auf Herz und Nieren unterzogen. Logistik wird gemeinsam mit Vredestein erledigt.

Das Angebot von Apollo werde, wie Kilzer betont, umfassend sein. Es erstreckt sich bis 19 Zoll, umfasst sämtliche Standarddimensionen und bietet auch 4x4. Lediglich im Bereich der Leicht-Lkws muss Apollo vorläufig noch passen. Dass die Qualität hinhaut, unterstreicht die Tatsache, dass die Marke im Revier der Drei-Stern-Reifen bereits in 2011er-Tests die Nase vorn hatte.

Körpert ist davon überzeugt, dass der Reifenmarkt heuer in Richtung Normalität tendiert. Vredestein sieht er auch deswegen gut aufgestellt, weil der Trend sich eindeutig in Richtung Qualitätsangebote bewegt. Ausgesprochene Billigangebote nehmen demnach eher ab.

Was das Labeling angeht, rechnet der Vredestein-Chef mit keinen besonderen Problemen, zumal im Endverbrauch die neue Vorschrift erst im November schlagend wird, wenn der Großteil des Winterreifengeschäfts bereits abgewickelt sein dürfte. (LHO)