Bevor wir zu den Details der Händlerzufriedenheit von 2024 kommen, machen wir einen Rückblick auf die Ergebnisse des Vorjahres. Damals hatten wir, wie Sie sich vielleicht erinnern, in der Gesamtwertung sowohl auf Platz 1 (Seat/Cupra und Mitsubishi) als auch auf Rang 3 (Mazda und Hyundai) exakt gleiche Bewertungen, nämlich 7,95 bzw. 7,51. Einen Platz 2 gab es, wie in sportlichen Disziplinen, ebenso wenig wie Rang 4. Damit waren auch die Sieger in 3 Kategorien gekürt, ergänzt durch Audi bei den Premiummarken.

Ähnlich wie wir im Vorjahr eine Premiere mit gleich 2 Marken auf Rang 1 hatten, können wir auch heuer wieder eine Neuheit vermelden: Der Sieger kam mit der exakt gleichen Bewertung ins Ziel wie im Vorjahr, also 7,95. Auf Platz 1 steht wieder Seat/Cupra, diesmal allerdings alleine. Damit ist auch Rang 1 bei den großen Marken vergeben. Mitsubishi, Sieger bei den kleinen Marken, folgt in der Gesamtwertung heuer auf Rang 2; Platz 3 geht diesmal an Škoda.

Soweit die Basics: Für diese Umfrage wurden auch heuer wieder 500 Markenhändler und -werkstätten aus ganz Österreich ausgewählt. Bewerben kann man sich nicht; der Telefonanruf erfolgt nach dem Zufallsprinzip anhand der aktuellen Listen über die jeweiligen Partner der einzelnen Marken in ganz Österreich, die üblicherweise von den Händlerverbänden zur Verfügung gestellt werden.

500 Markenhändler und -werkstätten befragt

Durchgeführt wurde der „Händlerradar“ wieder zwischen Mitte Juli und Mitte September – wobei es bei einzelnen Marken auch heuer nicht leicht war, die erforderliche Zahl an Interviewpartnern zu erreichen. Sie liegt, je nach Marktanteil und Größe des Netzes, zwischen 15 und 25.

Mit 25 Herstellern waren heuer 2 weniger als im Vorjahr vertreten; das hat einen einfachen Grund: Sowohl bei Alfa Romeo als auch bei Honda ist der Marktanteil im Schnitt der vergangenen 3 Jahre unter die Grenze von 0,5 Prozent gerutscht, die für eine Aufnahme in die Bewertung nötig ist. 

Noch zwei Hinweise zur Aufnahme: Neue Hersteller müssen mindestens 3 Jahre in Österreich auf dem Markt sein – und 15 Händler sind das absolute Minimum für eine aussagekräftige Analyse, was zum Beispiel die Aufnahme von Porsche oder Lexus unmöglich macht.

Höchste Zufriedenheit aller Zeiten

Zurück zu den Ergebnissen: Wichtig ist, dass die Gesamtzufriedenheit der Markenhändler und -werkstätten, also der Durchschnitt über alle 500 Befragungen (mit jeweils 50 Einzelkriterien) und sämtliche 25 Marken, heuer leicht gestiegen ist, nämlich von 6,56 auf 6,63. Das ist der höchste Wert seit dem Start des „Händlerradars“ im Jahr 2018 (zuvor war die Umfrage mit einem anderen Bewertungsschlüssel zwei Jahre lang als „Markenmonitor“ durchgeführt worden).  Der bisherige Bestwert (6,62 aus dem Jahr 2020) wurde ganz knapp übertroffen; der schlechteste Wert in der durchschnittlichen Händlerzufriedenheit über alle 25 Marken (6,41 aus 2022) sogar deutlich. 

Marken sind enger zusammengerückt

Insgesamt liegen heuer zwischen dem Sieger und dem Letzten im „Händlerradar“ 2,96 Punkte; im Vorjahr waren es 2,99 gewesen (und 2021 sogar 3,94). Das heißt zwar, dass die Marken in der Zufriedenheit etwas näher zusammengerückt sind; das relativ enge Ergebnis von 2018, als zwischen Sieger (Seat) und dem Letzten (Peugeot) nur 2,32 Punkte lagen, ist aber historisch. Seither haben sich die guten Marken nach oben entwickelt, die schlechteren aber tendenziell nach unten.

Damit wären wir bei jenen Marken angelangt, die am unteren Ende der Tabelle zu finden sind. Machen wir auch hier einen kurzen Rückblick. Mit Ausnahme von Nissan (2019) sind auf dem letzten Platz ausschließlich Marken aus dem Stellantis-Konzern (bzw. früher von PSA) zu finden: Peugeot (2016, 2018), Citroën (2017, 2023) sowie Opel (2020, 2021 und 2022). Auch heuer scheinen sich die Bemühungen des neuen Teams in Wien-Aspern noch nicht bei allen Marken in der Händlerzufriedenheit niederzuschlagen; diesmal belegt Fiat den letzten Platz; die Italiener sind von der Bewertung aus dem Vorjahr (Drittletzter mit 5,06) auf 4,99 abgerutscht. Hingegen hat sich Opel (5,33 nach 5,03 im Vorjahr) ebenso verbessert wie Citroën (5,24 nach 4,96). Beste Stellantis-Marke ist (wie 2023) Peugeot (5,38 nach 5,68 im Vorjahr); auch bei Jeep (5,16 nach 5,61) ging es heuer wieder bergab.

Was passiert mit ausscheidenden Händlern?

Interessante Ergebnisse brachte nicht nur die Sonderbewertung nach dem „Service Champion“: Im wichtigen Bereich After Sales siegte Mitsubishi vor Suzuki und Seat/Cupra. Diese Kategorie wurde vorab ausgewertet; die Preise wurden auf dem „A&W-Tag“ am 15. Oktober in Wien vergeben.

Gesondert haben wir dieses Mal auch all jene Händler und Werkstätten befragt, die aus dem Netz ihrer bisherigen Marke ausscheiden werden. Von den 28 betroffenen Partnern sehen 54 Prozent den Neubeginn eher kritisch, doch immerhin 36 Prozent als Chance (die übrigen wissen es noch nicht).