Geely startet mit seiner Kernmarke in Großbritannien und Italien und setzt damit seine Globalisierungsstrategie fort. Ziel ist es, preisbewusste Käufer anzusprechen und an den Erfolg chinesischer Volumenhersteller wie MG, BYD und Chery anzuknüpfen. Im vierten Quartal beginnt der Verkauf des Elektro-SUV EX5, in Italien zusätzlich auch eines Plug-in-Hybrids.
Der EX5 konkurriert mit Modellen wie MG S5, Omoda E5, BYD Atto 3 sowie europäischen SUVs wie VW ID.4 und Renault Scenic. In Großbritannien, wo keine Zölle auf chinesische E-Autos erhoben werden, dürfte Geely besonders günstige Preise anbieten. In der EU hingegen greift der Strafzoll auf chinesische BEVs.
100 Händler und Flagship-Store geplant
In Italien übernimmt Jameel Motors aus Saudi-Arabien den Vertrieb, plant rund 100 Händler und einen Flagship-Store in Rom. Großbritannien bleibt bislang der einzige Markt mit eigener Geely-Vertriebsgesellschaft. Während Premium-Marken wie Zeekr auf starke Konkurrenz treffen, verzeichnen chinesische Volumenmarken Erfolge mit günstigeren, gut ausgestatteten Modellen. Geely will sich in diesem Segment stärken und setzt im britischen Markt auf Lotus-Know-how bei Fahreigenschaften.
Neue Europa-Chefin
Mit Lone Fonss Schroder wurde zudem eine neue Europachefin ernannt. Bisher war Konzernchef Li Shufu selbst für Europa verantwortlich. Trotz geringer Verkaufszahlen in Europa (820 Fahrzeuge von Januar bis Mai) wächst Geelys Export: 2023 wurden weltweit über 414.000 Fahrzeuge exportiert – ein Plus von 57 %. Bis Jahresende sollen 300 neue Händler hinzukommen.