Frankfurt am Main 19.April 1951: Die IAA öffnet erstmals nach dem Krieg wieder die Tore. Volkswagen nutzt diese Gelegenheit und präsentiert die neuen Fahrzeuge auf einem 1.350 m2 großen Messestand.
Ein Highlight ist auch die Weltpremiere des neuen Personen-Transporters, den Volkswagen zum Verkaufsstart schlicht VW-Kleinbus „Sonderausführung“ nennt. Dabei sind die Unterschiede zum herkömmlichen Kombi alles anders als schmucklos: Für einen Aufpreis von anfangs fast 3.000 DM bekommt der Kunde einen exklusiven Strauß an Zusatzausstattungen.
Außen erstrahlt der Transporter in einer harmonischen Zweifarb-Lackierung mit ansprechenden Aluminium-Dekorleisten und vorderer Stoßstange. Die bis dahin nur im Omnibussektor bekannte Rundum-Verglasung mit „Oberlichtern“ macht den VW-Bus mit 23 Fenstern zum „Gläsernen Aussichtsbus“. Passend dazu gibt es noch ein großes Faltschiebedach, welches den Passagieren im Fond das Gefühl bringt, in einem Cabrio zu sitzen.
Für einen Namen sorgt aber sehr schnell der Kunde selbst, auch wenn die genaue Herleitung heute leider nicht mehr exakt nachvollziehbar ist. Samba könnte sich aus Sonnendach-Ausführung mit besonderem Armaturenbrett oder auch Sonder Ausführung mit besonderer Ausstattung abgeleitet haben.
Die Serienproduktion des VW Kleinbus „Sonderausführung“ beginnt am 27. Juni 1951 und endet im Juli 1967 nach fast 100.000 gebauten Exemplaren.
Der älteste bekannte „Samba“ ist in privater Hand bei einem Sammler im Rheinland. Nahezu seine gesamte Historie ist belegbar. Sogar die originale Rechnung hat der Besitzer noch. Verglichen mit den heutigen Marktpreisen mutet sie mit einer Höhe von 9.025 DM fast schon „geschenkt“ an. Damals allerdings lag der Jahresdurchschnittslohn auch nur bei 3.579 DM.
Die „Samba“-Bullis sind gefragter denn je, was sich auch oft in den Preisen widerspiegelt. In den letzten Jahren erzielen Modelle im Top-Zustand immer wieder schwindelerregende Höchstpreise bei Auktionen. So liegt der bisher höchste erzielte Preis für einen „Samba“ bei 302.500 $ (2017 beim Auktionshaus Barrett-Jackson).
Grundsätzlich ist für den Kauf einer solchen „Sonderausführung“ - „Samba“ eine nachvollziehbare Historie von unschätzbarem Wert, denn nicht alles was nach „Samba“ aussieht, ist auch als solcher produziert worden.
Ein paar Fakten zum „Samba“:
•Die Lackierungen waren fast immer zweifarbig.
•Es gab ihn nur mit Zierleisten
•Die Gesamtlänge der Zierleisten beträgt 1.112cm
•Er hatte immer eine Uhr im Armaturenbrett
•Mit der Option M 130 „Entfall Oberlichter und Schiebedach ab Werk“ entfielen eben diese Ausstattungen
•Ein Samba aus dem Zeitraum Juni 1951 – bis Anfang August 1963 ist ein sog. 23 Fenster – das Schiebefenster in den Fahrerhaustüren wird als ein Fenster gezählt
•Ein Samba aus dem Zeitraum August 1963 bis Juli 1967 ist ein sog. 21 Fenster – Entfall der Eckfenster aufgrund der neuen breiteren Heckklappe
•Der erste Samba hatte nur 25 PS
•Ab 1953 war der Samba der erste Transporter der auch hinten Stoßstangen statt Stoßleisten hatte
•Die Plexiglas-Eckfenster wurden erst im Februar 1955 durch Sicherheitsglasfenster ersetzt – in der Schweiz wurde er daher auch teilweise Plexibus genannt