Dass Seat den zweiten Verkaufsrekord in Folge erreicht hat, kommt dem
Importeur teuer zu stehen. Geschäftsführer Wolfgang Wurm nimmt es mit
Augenzwinkern.
Eine durchschnittliche Umsatzrendite von mehr als 2 Prozent ist nicht
das einzige, worüber sich die Seat-Händler 2009 freuen durften. Am
Jahresbeginn hat ihnen die Salzburger Importgesellschaft eine
potenziell einträgliche Wette angeboten: Steigt der Marktanteil über
4 Prozent, wird eine Million Euro an zusätzlichen Bonifikationen
ausbezahlt. "Diese Rechnung ging für beide Seiten auf", lacht Wurm,
der am Jahresende mit 14.000 Neuzulassungen rund 4,5 Prozent des
Gesamtmarkts für sich verbuchen konnte. Die Entwicklung der
spanischen Marke ist tatsächlich eindrucksvoll: 2007 lag man noch bei
7.658 Zulassungen, im Jahr darauf waren es immerhin schon mehr als
10.000 Stück.Das Plus im letzten Jahr sei dann gar europaweiter
Rekord gewesen, bestätigt Vertriebsvorstand Jan-Henrik Lafrentz.
Gleichzeitig zerstreut er Zweifel, dass es bei so starken
Steigerungen nicht mit rechten Dingen zugehen könnte:
"Kurzzulassungen oder Scheingeschäfte sind für uns kein Thema."
Ibiza als Zugpferd
Wie lauten die weiteren Ziele? "2010 wären wir froh, bei einem
voraussichtlich auf 280.000 Einheiten sinkenden Gesamtmarkt unseren
Anteil halten zu können", sagt Wurm. Selbst ein Rückgang auf 4
Prozent sei kein Misserfolg, wenn man sich die früheren Zuwächse vor
Augen halte. Den Schwerpunkt der Verkäufe soll mit 7.300 Verkäufen
neuerlich der Ibiza bilden. Bis zu einem Drittel der Abschlüsse
könnte auf die im Juli startende Kombiversion entfallen. Im Herbst
ist darüber hinaus die Ablöse des margenträchtigen Alhambra geplant.
Das Markennetz kann laut Lafrentz gelassen in das neue Jahr blicken.
Auch wenn die Kfz-GVO wegfällt, werde es keinerlei Kündigungen geben.
Wurm betont unterdessen, dass man der Ertragslage der Partner
weiterhin große Bedeutung beimesse. Beispielsweise sei das neue
Interieurkonzept "Seat Mania" bemerkenswert leistbar.
Junge Kunden als Chance
Das vielleicht wichtigste Argument zugunsten von Seat ist das
außerordentlich niedrige Durchschnittsalter der Käufer: 38 Jahre sind
ein europaweit einzigartiger Wert, sodass Lafrentz auf einen stetigen
Ausbau des Kundenstamms hofft. Für die seit Jahren angestrebte, 2009
aber erneut verfehlte Rückkehr des Herstellers in die schwarzen
Zahlen wäre das zweifellos hilfreich.