Eine durchschnittliche Umsatzrendite von mehr als 2 Prozent ist nicht das einzige, worüber sich die Seat-Händler 2009 freuen durften. Am Jahresbeginn hat ihnen die Salzburger Importgesellschaft eine potenziell einträgliche Wette angeboten: Steigt der Marktanteil über 4 Prozent, wird eine Million Euro an zusätzlichen Bonifikationen ausbezahlt. "Diese Rechnung ging für beide Seiten auf", lacht Wurm, der am Jahresende mit 14.000 Neuzulassungen rund 4,5 Prozent des Gesamtmarkts für sich verbuchen konnte. Die Entwicklung der spanischen Marke ist tatsächlich eindrucksvoll: 2007 lag man noch bei 7.658 Zulassungen, im Jahr darauf waren es immerhin schon mehr als 10.000 Stück.Das Plus im letzten Jahr sei dann gar europaweiter Rekord gewesen, bestätigt Vertriebsvorstand Jan-Henrik Lafrentz. Gleichzeitig zerstreut er Zweifel, dass es bei so starken Steigerungen nicht mit rechten Dingen zugehen könnte: "Kurzzulassungen oder Scheingeschäfte sind für uns kein Thema."

Ibiza als Zugpferd

Wie lauten die weiteren Ziele? "2010 wären wir froh, bei einem voraussichtlich auf 280.000 Einheiten sinkenden Gesamtmarkt unseren Anteil halten zu können", sagt Wurm. Selbst ein Rückgang auf 4 Prozent sei kein Misserfolg, wenn man sich die früheren Zuwächse vor Augen halte. Den Schwerpunkt der Verkäufe soll mit 7.300 Verkäufen neuerlich der Ibiza bilden. Bis zu einem Drittel der Abschlüsse könnte auf die im Juli startende Kombiversion entfallen. Im Herbst ist darüber hinaus die Ablöse des margenträchtigen Alhambra geplant.

Das Markennetz kann laut Lafrentz gelassen in das neue Jahr blicken. Auch wenn die Kfz-GVO wegfällt, werde es keinerlei Kündigungen geben. Wurm betont unterdessen, dass man der Ertragslage der Partner weiterhin große Bedeutung beimesse. Beispielsweise sei das neue Interieurkonzept "Seat Mania" bemerkenswert leistbar.

Junge Kunden als Chance

Das vielleicht wichtigste Argument zugunsten von Seat ist das außerordentlich niedrige Durchschnittsalter der Käufer: 38 Jahre sind ein europaweit einzigartiger Wert, sodass Lafrentz auf einen stetigen Ausbau des Kundenstamms hofft. Für die seit Jahren angestrebte, 2009 aber erneut verfehlte Rückkehr des Herstellers in die schwarzen Zahlen wäre das zweifellos hilfreich.