braucht keine Feinde mehr! So könnte man über Donald Trump urteilen.
Denn der 72-jährige Amerikaner hat es in den eineinhalb Jahren seiner
bisherigen Amtszeit geschafft, sich mit so ziemlich allen anzulegen.
Jüngstes Beispiel ist der Streit um Zölle für Autos aus Europa.
Bis zu einem gewissen Grad kann man ihn ja verstehen, den einstigen
Unternehmer: Es ist in der Tat ungerecht, wenn Autos europäischer
Hersteller in den USA mit 3 Prozent Einfuhrzoll belegt werden,
während bei der Einfuhr von US-Fahrzeugen nach Europa 10 Prozent
fällig werden.
Die aktuelle Diskussion (25 Prozent Strafzoll für europäische Autos)
zeigt jedoch die Brisanz: Erstes Opfer wurde Harley-Davidson. Nach
der Ankündigung des Herstellers, die Motorräder künftig außerhalb der
USA fertigen zu wollen, um der Rache der Europäer zu entgehen, drohte
Trump dem US-Traditionsunternehmen mit "Steuern wie nie zuvor".
Auch General Motors, in Europa nach dem weitgehenden Ende von
Chevrolet und dem Verkauf von Opel quasi nicht mehr existent, warnte
bereits vor höheren Zöllen für Fahrzeuge aus Europa. Dies berge das
Risiko, dass die USA an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und Jobs
verloren gingen.
Und auch der Lobbyverband "Auto Alliance", zu der neben GM auch Ford,
Toyota oder VW gehören, hob warnend die Hand: Zölle auf Autos und
Autoteile würden zu Vergeltungsmaßnahmen einladen. Wetten, dass das
dem Herrn Trump ziemlich wurscht ist?
Ich wünsche Ihnen dennoch einen schönen Sommer!