Jüngstes Beispiel ist der Streit um Zölle für Autos aus Europa.

Bis zu einem gewissen Grad kann man ihn ja verstehen, den einstigen Unternehmer: Es ist in der Tat ungerecht, wenn Autos europäischer Hersteller in den USA mit 3 Prozent Einfuhrzoll belegt werden, während bei der Einfuhr von US-Fahrzeugen nach Europa 10 Prozent fällig werden.

Die aktuelle Diskussion (25 Prozent Strafzoll für europäische Autos) zeigt jedoch die Brisanz: Erstes Opfer wurde Harley-Davidson. Nach der Ankündigung des Herstellers, die Motorräder künftig außerhalb der USA fertigen zu wollen, um der Rache der Europäer zu entgehen, drohte Trump dem US-Traditionsunternehmen mit "Steuern wie nie zuvor".

Auch General Motors, in Europa nach dem weitgehenden Ende von Chevrolet und dem Verkauf von Opel quasi nicht mehr existent, warnte bereits vor höheren Zöllen für Fahrzeuge aus Europa. Dies berge das Risiko, dass die USA an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und Jobs verloren gingen.

Und auch der Lobbyverband "Auto Alliance", zu der neben GM auch Ford, Toyota oder VW gehören, hob warnend die Hand: Zölle auf Autos und Autoteile würden zu Vergeltungsmaßnahmen einladen. Wetten, dass das dem Herrn Trump ziemlich wurscht ist?

Ich wünsche Ihnen dennoch einen schönen Sommer!