Diverse Diagnoselösungen sind Alltag im Betrieb. "Next big thing"
wird die Ferndiagnose samt Fernwartung. Wie viel davon kommt schon
auf der Automechanika im September?
Wer im Betrieb kein Diagnosegerät braucht, zählt sicherlich schon zu
den Youngtimern." So prägnant formuliert Gernot Riegler von WM-Trost,
dass Diagnose im Betrieb längst angekommen ist. Er sieht eine
anhaltende Nachfrage nach Hardund Software, allerdings hätte auch mit
den letzten Produktentwicklungen wie etwa dem mega macs77-Tablet
"nicht das große Tauschen" eingesetzt. WM-Trost hat neben Geräten von
Hella Gutmann auch Bosch-Diagnose im Sortiment und sieht sich mit
dieser Produktpalette zwischen preisbewussten Kunden und jenen, die
mehr auf den Komfort schauen, gut aufgestellt.
Wernfried Horn, Prokurist bei Autobedarf Karl Kastner, diagnostiziert
eine angekurbelte Nachfrage bei modernen Diagnoselösungen durch die
vielen verbauten Assistenzsysteme, deren Marktdurchdringung steigt.
Das gelte speziell auch für die freie Werkstatt, wo diese Systeme
verstärkt ankommen. "Für die moderne Fahrzeug-Generation benötigt
aber auch die Karosseriewerkstatt Diagnoselösungen." Als interessant
sieht Horn vor allem den Bereich der Software-Updates. "Bei AVL kauft
der Kunde eine 2-Jahres-Lizenz und kommt 3-4 Mal pro Jahr in den
Genuss eines Updates. Der Vorteil ist, dass die Software auch nach
den 2 Jahren weiterverwendet und zu einem späteren Zeitpunkt
upgedated werden kann." Das mache AVL zu einer interessanten Lösung
für Freie und Spengler. Daneben hat man Bosch-Diagnosetester im
Sortiment, im Verkauf bei Kastner seien die beiden Marken etwa gleich
verteilt.
Auch Thomas Posch von Derendinger charakterisiert den
Hardware-Bereich derzeit als "laufend", Software-Updates seien
permanent interessant.
"Im Lkw-Bereich hat Texa gerade eine Dongle- Lösung, insbesondere für
Frächter, vorgestellt", so Posch. Der Dongle namens e-Truck erlaubt
der Werkstatt, den Zustand des Fahrzeugs konstant aus der Ferne zu
überwachen und Wartungen zu planen. Es lassen sich aber auch
Einstellungen per Fernwartung verändern, um das Fahrzeug wieder in
den optimalen Betriebszustand zu bringen. Darüber hinaus ist der
Fahrer per App immer über den Zustand des Fahrzeugs informiert.
Ähnliche Lösungen erwarten sich die Händler-Profis bald auch für den
Pkw-Markt. Die Hersteller erhalten jetzt schon bis zu 90 Datensätze
aus dem Auto über das Internet - entscheidend sei, dass auch die
freien Werkstätten bei dieser Entwicklung mithalten könnten. Dongles
seien im Kommen, istPosch sicher. Ob die großen Player schon auf der
heurigen Automechanika Lösungen für den Datenflug vorstellen, steht
noch in den Sternen. Posch bezweifelt dies, erwartet aber "von allen
Herstellern Neuerungen in Sachen Diagnose". (KAT)