Keine Ahnung, warum das Schiff mehrere Runden drehte, offenbar waren zu Pfingsten alle Landestege besetzt. Dabei war es gar keines der großen Containerschiffe, die die Luft in Hamburg verpesten (wofür ältere Dieselautos mit Fahrverboten in manchen Straßen büßen müssen), sondern "nur" ein relativ kleines Schiff. Und doch: Umweltsünder allererster Klasse.

Ein paar Tage später: Wir sitzen in einem Straßencafé, als plötzlich ohrenbetäubender Lärm auftritt. Drei Harley-Fahrer liefern sich ein Rennen -und es geht offensichtlich nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, wer den lauteren Sound hat. Wieder so ein Fall, der diesmal in Richtung Ohren geht.

Warum ich diese beiden Fälle erwähne? Weil sie zeigen, dass vom Gesetzgeber offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird. Kaum hat ein Auto ein Loch im Auspuff, wird es vom nächsten Polizisten angehalten und muss in die Werkstatt -eine Strafe für den Fahrer gibt es obendrein. Doch in Sachen Lärmerregung dürfen manche Motorradfahrer offenbar tun und lassen, was ihnen gefällt.

Und die Lobby der Schiffseigner ist in Europa so stark, dass sie gegen alle Umweltauflagen verstoßen darf. Hauptsache, das Auto wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit schlecht geredet