Caruso und Carmunication sammeln Fahrzeug-Live- Daten und stellen sie
den Branchenteilnehmern wieder zur Verfügung. Beide Plattformen gehen
auf die Initiative von Mag. Walter Birner zurück.
DerÖsterreicher Mag. Walter Birner, Chef des gleichnamigen
Teilegroßhändlers, ist gleich für zwei großangelegte Initiativen in
Europa verantwortlich. Die Notwendigkeit eines Datenanbieters abseits
der Automobilhersteller hat er schon vor vielen anderen erkannt und
damit Caruso initiiert. Über dieEntwicklung des dann als
TecDoc-Tochter aufgebauten Dienstleisters war Birner nicht zufrieden
und hat mit Carmunication einen eigenen Anbieter gegründet.
Mittlerweile sind beide Organisationen aktiv und eine Annäherung im
Sinne der Branche zumindest spürbar.
Der nächste Schritt in der Digitalisierung
Caruso ist bereits im vergangenen Jahr live gegangen. "Die Daten
kommen dabei aus zwei Richtungen: upstream, also aus CAN-Bus, OBD
oder verbauten Black-Boxen, oder downstream von bestehenden Services
wie beispielsweise Flottendiensten, also User getriebene Daten",
erklärt Alexander Haid, Geschäftsführer von Caruso. "Wir helfen damit
den Anbietern, den nächsten Schritt in der Digitalisierung zu
machen." Caruso ist ein öffentlicher Marktplatz für Daten und bietet
über eine zentrale Stelle die Möglichkeit, "Daten technische einfach,
legal und effizient zu bekommen", so Haid. Partner sind dabei nicht
die kleinen Werkstätten, sondern DMS-Anbieter wie Werbas oder
Branchengrößen wie Bosch. Caruso steht als Dienstleister immer im
Hintergrund. "So wie sich TecDoc als Standard entwickelt hat, wird
Caruso ein Standard für digitale Daten."
Carmunication ermöglicht Geschäft
Carmunication liefert Auto-Live-Daten und stellt diese für alle
Mitglieder bereit. "Carmunication macht kein Geschäft. Carmunication
ermöglicht Geschäfte, indem die Nutzer auf Daten zugreifen können.
Wir liefern Live-Daten aus allen möglichen Quellen, vor allem über
den Dongle an der OBD-Schnittstelle, aber auch über den CAN-Bus und
sofern möglich direkt von den Automobilherstellern", erklärt Birner.
Einig sind sich die beiden Anbieter auch in der Positionierung: Man
will keine Politik machen, unterstützt aber jene, die eine politische
Lösung fordern. "Daten sind das zukünftige Öl, das darf kein Monopol
sein"; so Haid. "Für gleiche Chancen aller Marktteilnehmer braucht es
gesetzliche Regelungen", so Birner. (GEW)