Vom 29. Mai bis 1. Juni feiert die Fachmesse für Reifen und Räder am neuen Standort Köln mit Fachkongressen, Sonderschauen und Events ihre Premiere. Einerseits verführt schon die schiere Neugier zur neuen Kreation "Reifenweltleitmesse" an den Rhein, andererseits ist The Tire Cologne (www.thetirecologne.com) Schmelzpunkt von Hersteller- undHandelsinteressen, dynamisiert durch das Internet.

Das alles geschieht vor dem Hintergrund organisch lange nicht mehr wachsender Absatzmärkte. Dennoch wird es auf den Messeständen wieder mehr Sieger-als Verlierermeldungen geben. Das mag in der globalisierten Handelswelt die eine oder andere Realität sein, im deutschsprachigen, speziell im österreichischen Wirtschaftsraum weit weniger.

Anfällig für Misserfolg und Fehlverhalten

Dementsprechend ist das Interesse heuer so groß wie selten zuvor, persönlich über die zunehmend digital einflussnehmende Vertriebsstruktur zu erfahren.

Österreichs Lieferantenvertreter sowie deren Repräsentanten diverser Fachhandelsorganisationen sowie die klassischen familengeführten Reifenhändler, aber auch Autohausmanager werden sich an vier Tagen auf dem Kölner Messegelände tummeln, um sich irgendwie etwas Neues vom im Wandel befindlichenReifengeschäft abzuschauen.

Wer sich in Köln eine Anleitung zu neuen Geschäftserfolgen erwartet, darf als naiv bezeichnet werden. Sogar die ehrlichste Absicht wird anfällig für Misserfolg und Fehlverhalten, zu groß ist der Verdrängungswettbewerb geworden. Bei einem europäischen Marktminus von rund 15 Prozent im aktuellen Ersatzbedarfsgeschäft schreit die Reifenszene -wieder einmal -nach ehrlicheren Vertriebsmethoden.

Und wie die Geschichte (Ruhdorfer) sowie aktuelle Fälle rund um Bruckmüller und Forstinger zeigen, kann sich daraus ein durchaus desaströses Szenario entwickeln. Wer sich außerhalb der Industriegewalt darauf einlässt, bleibt auf dem Weg, der günstigste Anbieter sein zu müssen, auf der Strecke.

Freuen wir uns auf die The Tire Cologne, wo alle ihren Job machen und wünschen dem Rückgrat der Reifenwirtschaft, die Trends wie demografischen Wandel, Digitalisierung usw. richtig für sich einzuschätzen.

Sie sind die wahren Seismografen, die die Veränderungen im Markt früher bemerken als große Reifenund Vertriebskonzerne. (LUS)