Wenn Du Unterstützung brauchst, haben wir eine geniale Idee. " Diesen
aktiv herausgestellten Aufruf zur Kontaktierung eines Händlers via
Chat, Anruf, E-Mail oder persönlichen Besuch finden Sie auf der
Website des digitalen Vorzeigeunternehmens Apple.
Im Apple-Store
erwartet Sie an der Genius Bar dann ein kundenzentriert denkender
Berater, der sich auf die Wünsche und Fragen "seiner" Interessenten
bzw. Kunden freut. Zusätzlich werden die Kunden in den Apple-Stores
aktiv zum Test der Geräte eingeladen. Dabei wird der Nutzen
individueller Apps bzw. Geräteausstattungen so erlebbar gemacht, dass
Apple-Stores Besucherfrequenzen und Kundengewinnungsraten erreichen,
von denen Automobilhändler aktuell nur träumen können.
Was die "Walk-Ins" in Autohäuser betrifft, so geht die gängige
Meinung dahin, dass insbesondere jüngere Auto-Interessenten durch das
Internet bestens informiert sind, genau wissen, was sie wollen und
Autohäuser von daher je nach Marke maximal ein bis zweimal im Zuge
ihres Entscheidungsprozesses aufsuchen. Knapp daneben: Laut unserer
aktuellen Studie vom April 2018 bei knapp 400 Autokäufern in
Deutschland besuchen Auto-Interessenten aktuell 2,5-mal das Autohaus,
bei dem sie später auch kaufen. Jüngere kommen sogar auf 2,7 Besuche
(!). Die Betrachtung der überdurchschnittlichen Besuchshäufigkeit von
Autohäuserndurch BMW- und Audi-Interessenten (3,2-und 2,8-mal)
erlaubt eine erste Ursachenanalyse der offensichtlich steigenden
Walk-Ins in den stationären Automobilhandel: Je innovativer Autos und
ihre Ausstattungen sind und werden, desto erklärungsbedürftiger
werden sie auch. Da die damit verbundenen Fragen das Internet allein
nicht beantworten kann, ist der Informationsbedarf v. a. für Jüngere
der wichtigste Anlass für den Besuch von Autohäusern und den Bedarf
an persönlicher Beratung. Es folgen die Probefahrt sowie die
Fahrzeugbestellung. Bei diesen drei Kontaktpunkten steht von daher
Erlebnisexzellenz an oberster Stelle, wenn Autohäuser ihre
Daseinsberechtigung nicht verlieren wollen. Was die Probefahrten
betrifft, so sind Automobilhändler laut unserer Studie hinsichtlich
Erlebnis, Stärkung der Kaufabsicht und Eingehen auf Fragen und
Bedürfnissen auf einem sehr guten Weg.
Werthaltiger Automobilverkauf setzt von daher eine gesunde Balance
zwischen der Profilierung der Hersteller-und Händlermarke voraus. Je
dominanter die Herstellermarke ist, desto stärker werden die Kunden
dazu animiert, sich ihr Fahrzeug dort anzuschaffen, wo es die
höchsten Preisnachlässe gibt. Dieser ruinöse Intrabrand-Wettbewerb
kann nur durch die aktive Einladung zu markenkonformer
Händlerprofilierungeingedämmt werden. Dazu ist es wichtig,
Händlerleistung bereits online erlebbar zu machen. So könnte durch
ein unterhaltsames Imagevideo gezeigt werden, wie ein
"Erlebnishändler" die wichtigsten Kontaktpunkte "Informationsbedarf,
Probefahrt" und "Fahrzeugbestellung" gestaltet. Dazu haben wir ein
Messkonzept entwickelt, das die Profilierung der Hersteller-und
Händlermarke im Zusammenwirken aufdeckt. Bei dem daran sich
anschließenden Sales-Funnel zeigt sich: Wem die Entwicklung vom
Automobilhändler zum "Erlebnishändler" gelingt, der seine Kunden
aktiv zu Walk-Ins, persönlicher Beratung, User-Experience am Fahrzeug
und maßgeschneiderten "Erlebnisprobefahrten" einlädt, steigert seine
Besuchsfrequenz und die Kundengewinnungsraten. Zurück zu Apple oder
auch Tesla: Wenn reiner Online-Vertrieb ohne stationären Handel
funktionieren würde, hätten dies die Digitalplayer aus dem Silicon
Valley längst getan.