Dabei vertrauen die meisten heute präsenten Vertragspartner im Wesentlichen auf das glückliche Händchen von Opel-Austria-General-Manager Mag. Alexander Struckl und sein Team.

"Ja, das Risiko in den neuen Verträgen besteht", räumt zum Beispiel Thomas Mosburger, Geschäftsführer von vier Opel-Standorten in Graz, Voitsberg, Leoben und Kapfenberg, ein. In Graz betreibt Fior am getrennten Standort auch den Verkauf von Peugeot und Citroën. "In Kenntnis der Sachlage mit den Franzosen wünschen wir uns, auchdie neuen Verträge mit Opel auf diesem Niveau zu bekommen."

Jammern allein zu wenig

Damit wirkt Mosburger, der selbst 15 Jahre als Gebietsleiter beim Importeur die Opel-Händler im Süden Österreichs betreut hat, dem zweifelsohne vorhandenen Gejammere um die Zukunft der Marke Opel entgegen. "Es darf nur nicht die österreichische Lösung verloren gehen, die Strahlkraft von Opel in der Bevölkerung ist untadelig.

So reagiert auch die Truppe um Herbert Sparer in St. Johann in Tirol, der zwar kritisch den vermutlich im heurigen Herbst vorliegenden neuen Vertragsentwürfen entgegensieht, jedoch davon ausgeht, dem Händler vor Ort eine ausreichende unternehmerische Lebensgrundlage zu gestatten. Egal mit wem man spricht, sei es Toni Ebner im Einzugsgebiet zwischen Felixdorf und Wien oder auch Jochen und Ferdinand Schwarz von Zezula mit Standorten in Wr. Neustadtund Neunkirchen, sie sind sich des Risikos in der Veränderung bewusst, vertrauen jedoch auf die Strahlkraft der Marke, mit der schon so manche Krise überstanden wurde. Es sind jene Kräfte, die -bei allen vom Markt und vom neuen Eigentümer (vor)gegebenen Einflüssen -über die Jahrzehnte Opel verkaufen und als Stammkunden erhalten.

Erträge sicherstellen

Einhellig ist jedoch die Ansicht der Markenverbündeten, dass die Erträge nicht weiter geschmälert werden dürfen. Sobald diese Gesprächsebene verlassen wird, halten die meisten einen Plan B parat, um sich ihre Existenz im Autogeschäft zu bewahren. Behaupten sie! Opel aufzugeben, daran denkt derzeit niemand. Auch die Kunden tangiert das Gerede über den Fortbestand von Opel im Verbund mit PSA wenig.

Alle betonen sie das Miteinander zwischen Importeur und Händler, wobei sie besonders auf die Schaffenskraft von Struckl zählen, der sein Team in ebensolcher Qualität an der Stange halten muss. Diesbezüglich gibt es noch Nachholbedarf, klingt Kritik durch.

Ebner: "Wir rudern mit dem Importeur im selben Boot, können uns auf beiden Seiten keine Schwäche erlauben." Der Wettbewerb ist rau, der Spielraum eng. Was die Opelianer beruhigt, ist die Tatsache, dass auch die Mitbewerber ihre liebe Not mit den grenzenlosen Geschäftsentwicklungen haben.

Struckl stellt unmissverständlich klar, dass kleinere Händler sich da und dort strukturell neu orientieren müssen. "Aber auch das neue Umfeld bietet Chancen", hält Struckl die Fahne mit dem Blitz optimistisch im Wind. "Standorte in Ballungsräumen haben es schwieriger, ihre Verkaufserfolge fortzusetzen als am Land. Da stimuliert sich gegenseitig der Unternehmername mitunter mit dem Markennamen, wie zahlreiche Erfolgsbeispiele dokumentieren."

Opel die Kernmarke

Die Diskussionen um die Zukunft von Opel werden erst abnehmen, wenn vermutlich im Herbst erste Details zu den neuen Verträgen vorliegen. Weder Importeur noch Händlerpartner rechnen mit einer Radikallösung aus Frankreich, auch wenn der Handel wieder die größere Rosskur hinnehmen wird müssen. Über dieses Kräfteverhältnis gibt sich im Opel-Gefüge keiner mehr einer Illusion hin. Also wird es weitergehen und mehrals 75 Prozent werden ihre unternehmerische Existenz weiter mit Opel als Kernmarke bestreiten, lautet das Credo