Die Ergebnisse deckten nahezu die gesamte Bandbreite ab, wie Steffan Kerbl, Reifenexperte beim ÖAMTC , erklärt: „Die Bestnote 'sehr gut' haben wir nicht vergeben – und auch ein 'gut' schafften nur sechs der 28 Produkte. Am unteren Ende der Tabelle finden sich hingegen sieben 'genügend' und leider auch vier 'nicht genügend'. Der Rest, also elf Modelle, ist 'befriedigend'." Getestet wurde in zwei Hauptkriterien: Einerseits wurde die Fahrsicherheit auf trockener, nasser und winterlicher Fahrbahn (70 Prozent der Gesamtwertung) beurteilt, andererseits wurden alle Testkandidaten in Hinblick auf ihre Umweltbilanz überprüft (30 Prozent).

 205/55 R16 – Drei "gut" in der unteren Mittelklasse-Dimension 

 Die Ergebnisse in der Dimension 205/55 R16 91H im Schnelldurchlauf: Dreimal "gut", jeweils viermal "befriedigend" und "genügend" sowie ein "nicht genügend". Kerbl fasst die Vor- und Nachteile der besten Reifen dieser Dimension zusammen: "Grundsätzlich zeigen sich die Modelle von Continental, Goodyear und Michelin ausgewogen: Es gibt keine gravierenden Schwächen auf den verschiedenen Fahrbahnverhältnissen, zudem punkten alle mit guter Laufleistung.“

 Die mit "befriedigend" beurteilten Reifen von Hankook, Dunlop, Nokian Tyres und Falken leisteten sich in verschiedenen Kriterien leichte Schwächen – dennoch könnten sie, je nach Fahrprofil, eine Alternative darstellen. "Anders sieht es mit den Modellen von Zeetex, GT Radial, Vredestein und Pirelli aus: Ihre klaren Schwächen auf mindestens einer Oberfläche führen zu einer Gesamtwertung von 'genügend'", so Kerbl. Komplett die Finger lassen sollte man lt. ÖAMTC vom Winrun Winter-max A1 WR22: Der Winterreifen aus China sei bei den Tests auf nasser Fahrbahn glatt durchgefallen – ein Straßenzustand, der gerade im Winter sehr häufig vorliege.

 215/55 R17 – Drei fallen in der Dimension für SUV der unteren Mittelklasse durch

 16 Modelle traten in der SUV-Dimension an – und auch hier sind die Ergebnisse sehr ambivalent. "Erfreulich ist, dass sich drei Modelle sehr ausgewogen präsentieren: Goodyear, Dunlop und Vredestein können sowohl in der Sicherheit als auch in der Umweltwertung reüssieren und erhalten mit der Note 'gut' eine klare Kaufempfehlung", so  Kerbl. Für das breite, mit "befriedigend" beurteilte Mittelfeld, in das sich die Modelle von Semperit, Hankook, Continental, Pirelli, Yokohama, Giti und Firestone einreihen, gelte wie immer: Als Alternative akzeptabel, wenn man sich der jeweiligen Stärken und Schwächen der Reifen bewusst sei.

 Am unteren Ende der Tabelle finden sich bei den 215ern zunächst drei Kandidaten, bei denen es im ÖAMTC-Winterreifentest nur für ein 'genügend' reicht: Viking, Kumho und Maxxis lieferten Produkte ab, die zwar über eine gute Laufleistung verfügten, auf trockener Fahrbahn aber deutliche Mängel aufwiesen. Leider gehe es aber noch schlechter: "Der Triangle WinterX TW401 und der Davanti Wintoura + weisen eine sehr schwache Leistung auf nasser Fahrbahn auf – sie sind weit abgeschlagen und erhalten für die mäßige Performance ein 'nicht genügend'. Anders der Reifen von Kenda, der im Nassen zwar gut funktioniert, dafür auf trockener Fahrbahn erhebliche Schwächen aufweist. Abgesehen davon wiegt ein Kenda Wintergen 2 KR501 rund 12,4 Kilo und damit um 3,6 Kilo mehr als der gleich dimensionierte Goodyear. Das gibt erhebliche Abzüge in der Umweltwertung, sodass auch hier ein 'nicht genügend' die Folge ist," so Kerbl.