Kaum haben wir uns vom tollen Pkw-Verkaufsjahr 2017 verabschiedet und
siegestrunken nach vorn blickend die Messetore in Wien ins neue
Verkaufswunderjahr aufgestoßen, animiert uns nun auch die türkisblaue
Regierung mit dem einen oder anderen braunen Rand zu wirtschaftlichem
Treiben. Konsumieren heißt die Parole, denn das Geld des kleinen
Mannes muss fließen.
Die Alternative heißt, an einem unverdaulichen
Produktionsüberhang von letztlich nicht im Verkehr befindlichen
Überangeboten zu ersticken.
Bevor wir Bürger wieder in die Pflicht genommen werden,
Bescheidenheit zur Zier zu machen, heißt es jetzt noch eine Weile
konsumieren, was das Zeug hält. Dass inzwischen auch Giganten wanken
interessiert nicht, die Zahlen müssen stimmen, ob sie realistisch
sind oder nicht! Und: Die meisten Autohändler sind zufrieden,
verdienen sie mit dem Überfluss doch leichter ihr Geld. Warmer
Geldsegen fördert das (Ver)Schweigen und in dieser Dunstglocke
steigen für die Händler unheilvolle Entwicklungen hoch.
In dieser Euphorie könnte glatt Wesentliches übersehen werden. Zum
Beispiel jenes Dokument, das unserem Branchenanwalt Dr. Öhlböck in
der Thematik EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSG-VO) in die Hände
gespielt worden ist und dessen Analyse nur davon abraten lässt, so
etwas zu unterschreiben. Demnach müsste der Händler bei
Vertragserfüllung -vom Lagerstand bis zur Ersatzteile-Einkaufsmethode
-seine Händler-und Kundendaten in des Importeurs Datenbank
einpflegen. In diesem Vertragsentwurf lägen die Vorteile klar auf
Herstellerseite. Der Händler ist hingegen voll für alle übergebenen
Daten verantwortlichund hat dafür geradezustehen, dass die
Einwilligungserklärung des Endkunden rechtssicher ist. Aus heutiger
Sicht der Sachlage unmöglich. Eine Abgeltung für den Händler? Im
Entwurf ist kein Punkt dafür vorgesehen! Das böse Erwachen ist
unausweichlich. Für den Händler ebenso wie für den Konsumenten. Wir
haben es uns in dieser Scheinwelt zurecht gemacht, leben auf Pump, so
wie die Industrie auch. Wenige machen mehr zulasten der Masse.
Die Order lautet auch heuer Wachstum! Welches damit gemeint ist,
bleibt jedem selbstüberlassen. Die Scheinwelt feiert Hochkonjunktur.
Wer will sich da noch auskennen, es gilt das Heute, nicht das Morgen.
In diesem Punkt laufen die Hirne von Selbstständigen und
Unselbstständigen synchron. Das hat die "Algokratie"(künstliche
Intelligenz) schon hinbekommen.
Nicht jedoch eineÜberschaubarkeit solcher Gesetze und Verordnungen
und nicht ein Kirchenlatein, das für alle zwar bindend, aber
unverständlich ist.
Bewahren Sie sich Ihren Glauben, aber glauben Sie nicht an Wunder.