Doppelt gemoppelt

Ich würde so etwas schauderhaft finden. Was soll nicht noch alles vom Staat registriert werden? Zum Beispiel würde eine Haftpflichtversicherung für Radfahrer nur für Panikmache und Verunsicherung sorgen. Würde das auch für Mountainbiker oder für Kinder gelten? Eine Nummerntafel, verbunden mit einer Zulassung und einer Steuer, wäre sowieso indiskutabel. Die Ausgaben wären doppelt gemoppelt, da die meisten Radfahrer sowieso Besitzer eines Autos sind und dadurch auch für die nötigen finanziellen Mittel für die Straßenerhaltung aufkommen. Steuerzahler sind wir schließlich alle.

Conny Zehetbauer, Moderatorin

Radfahrer ist Verkehrsteilnehmer

Ich schätze die Radfahrer als umweltfreundliche Zeitgenossen und habe überhaupt nichts gegen sie. Im Gegenzug bin ich überzeugter Autofahrer. Daher plädiere ich auch für ein Miteinander. Aber die Aggressivität so mancher Pedalritter ist erschütternd. Die Benützung des Gehsteigs ist dabei noch harmlos. Schlimm ist es aber, wenn Fußgänger gefährdet werden. Deshalb würde ich eine Registrierung der Radfahrer befürworten, um bei einer Gesetzesüberschreitung, die leider keine Seltenheit ist, reagieren zu können. Ein Radfahrer ist schließlich ein Verkehrsteilnehmer und ich wäre auch für die Einführung einer Haftpflichtversicherung beziehungsweise einer adäquaten Steuer.

Komm.-Rat Olaf Auer, Unternehmer

Starke Ansinnen

Ich würde Kennzeichen, Haftpflichtversicherung und Steuer für Radfahrer als starkes Ansinnen bezeichnen. Sie sind zwar verpflichtet, die Straßenverkehrsordnung einzuhalten und sind daher vollwertige Verkehrsteilnehmer, aber gilt das auch, wenn man nur im Gelände unterwegs ist oder auch für Kinder? Daher finde ich so einen Gedanken als Riesenblödsinn. Die meisten Radfahrer sind sowieso versichert. Ich würde vielmehr für mehr Miteinander plädieren. Dabei sind beide Seiten sowohl Kraftfahrer als auch Radfahrer gemeint. Kurios ist, dass der Großteil der Radfahrer auch als Autofahrer und umgekehrt auf den Straßen unterwegs ist. Das Verhalten ist dann in beiden Fällen manchmal wie ausgetauscht. Die mitunter gezeigte Sturheit dürfte im Verkehr, egal mit welchem fahrbaren Untersatz man unterwegs ist, eigentlich keinen Platz haben.

Ernst Lorenzi, Werbeagenturbesitzer

Umsetzung wird schwierig

Ich halte die Idee grundsätzlich für nachdenkenswert, da es sich bei Radfahrern im Sinne der Straßenverkehrsordnung um vollwertige Verkehrsteilnehmer handelt. Warum sollten sie also nicht Haftpflichtversicherung und Steuern zahlen beziehungsweise eine Nummerntafeln bekommen? Es ist dann auch besser verfolgbar bei Unfällen, Schäden und ähnlichen unangenehmen Dingen. Allerdings wird es wahrscheinlich organisatorisch schwierig, weil Fahrräder meistens viel öfter neu gekauft werden als Kraftfahrzeuge, im Speziellen das Auto. Des Weiteren stellt sich auch die Frage, wo fängt es an und wo hört es auf? Schließlichsind ja auch Fußgänger Verkehrsteilnehmer. In meinen Augen ist es auf jeden Fall ein Thema, das weiter verfolgt werden sollte. Ich denke aber, dass die Umsetzung nicht ganz leicht werden wird.

Andrea Radakovits, Stimmtrainerin und Sprecherin

Wäre übertrieben

Wir leben ja schon in einer Welt derÜberregulierung. Aus welchem Grund sollte man das noch weiter vorantreiben? Wenn jetzt die Radfahrer haftpflichtversichert sein müssen beziehungsweise mit einer Steuer belegt werden, finde ich das also weitaus übertrieben. Bei Lenkern von Kraftfahrzeugen finde ich eine Haftpflichtversicherung undeine motorbezogene Steuer in Ordnung. Hier ist durch die Motorisierung ein gewisser Grund vorhanden. Aber der Radfahrer fährt aus eigener Kraft. In Folge müssten auch die Fußgänger diesen Obulus leisten.

Hubert Lepka, Regisseur