Vor welchen Herausforderungen Nfz-Werkstätten täglich stehen, haben
wir uns bei Petschl in Perg angesehen.
Wo geht die Reise hin? Wie sich für die Zukunft aufstellen?
Kernfragen, die sich jeder Unternehmer stellt, wenn ein Wechsel des
Standorts ansteht -so auch die Verantwortlichen von
Petschl-Werkstätten, ehe man 2015 den neuen Standort in Perg bezog.
"Wir haben uns entschieden, uns noch breiter aufzustellen", sagt
Nikolaus Glisic jun., Geschäftsführer der seit 1994 eigenständigen
Firma, die aus der Petschl-Transporte hervorging. Zu den bereits
bestehenden Verträgen mit MAN, Iveco, Fassi und Bär Cargolift nahm
man auch noch Volvound Renault-Trucks dazu. 60 Mitarbeiter sind heute
in der 3.500 m 2 großen Werkstatt beschäftigt, 30 bis 40 Durchgänge
pro Tag können bewältigt, an etwa 20 Lkws kann gleichzeitig
gearbeitet werden.
Tradition in 4. Generation
Aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung, so Glisic, der die 4.
Generation des Traditionsunternehmens Petschl verkörpert: "Die
Zusammenarbeit mit dem Hersteller wird immer wichtiger, Fremdmarken
zu betreuen schwieriger." Die Themen sind ähnliche wie in der
Pkw-Werkstatt: Neue elektronische Bauteile erhöhen die Komplexität,
die Fehlerdiagnose erfordert teure Ausrüstung, deren Software auch
regelmäßig kostenpflichtig aufgefrischt werden will. Damit einher
geht die permanente Aus-und Weiterbildung der Mitarbeiter. "Etwa
50.000 Euro im Jahr fallen an Schulungskosten an -Ausfallzeiten durch
die Abwesenheit der betreffenden Mitarbeiter gar nicht mitgerechnet."
Was gewiss nicht heißt, dass man dem ThemaAusbildung bei Petschl
negativ gegenübersteht: 15 Lehrlinge bildet der Betrieb derzeit aus.
"Wir wollen unseren Nachwuchs selbst heranziehen", sagt Glisic. Die
Suche nach qualifizierten Nutzfahrzeug-Mechanikern auf dem Jobmarkt
gestalte sich schwierig.
Damit die Räder sich weiterdrehen
Das Gros der Kunden von Petschl-Werkstätten kommt aus der Region -30
Prozent bilden allein die Trucks der vollständig getrennten
Schwesterfirma. "Der Anteil betrug 2008 noch 70 Prozent", das rasante
Wachstum des Werkstattbetriebs hat ihn in jüngster Vergangenheit
schrumpfen lassen. In den vergangenen 10 Jahren habe man den Umsatz
verdreifacht. Schlüssel dazu sei nicht zuletzt die Beziehung zu den
gewerblichen Kunden und eine schnelle, aber qualitativ hochwertige
Reparatur. "In der Transporteursbranche wird mit Geld und Zeit knapp
kalkuliert. Da müssen sich die Räder drehen."