Das Verhalten bei Nässe ist für den ÖAMTC und seine Partner besonders sicherheitsrelevant und hat schon bei sehr vielen Reifen eine bessere Bewertung verhindert. In der Entwicklung der Pneus gewinnt der Rollwiderstand hingegen noch immer an Bedeutung, weil er für die Autohersteller einen wichtigen Teil für die CO2-Reduktion und den Flottenverbrauch darstellt. Bekanntlich steht der Rollwiderstand ebenso wie die Abriebsbeständigkeit, also der Verschleiß, im technischen Widerspruch zur Nasshaftung. Dabei sind nicht nur für den Autohersteller - aufgrund der CO2-Problematik -, sondern immer mehr auch für denFlottenbetreiber die wirtschaftlichen Aspekte sehr wichtig.

Bei Vergleichstest gibt es allerdings keine Kompromisse, was die Haftung auf Nässe bedeutet. Der Grund ist einfach: Der Autofahrer ändert Geschwindigkeit und Fahrverhalten bei Nässe nur sehr wenig, während die Haftung auf nasser Fahrbahn - gegenüber trockener Straße - deutlich abnimmt. Dennoch verrät der ÖAMTC-Vergleichstest deutlich mehr, als auf den ersten Blick beiden Platzierungen der Reifen hervorgeht.

Dieses Mal hat derÖAMTC klassische Pkw-Reifen der Dimension 195/65 R 15 V sowie zum ersten Mal eine spezielle SUV-Bereifung der Dimension 215/65 R 16 H unter die Lupe genommen.

Wirtschaftliche Kriterien

Bei der kleineren Dimension scheinen gleich fünf Modelle, und zwar von den Marken Pirelli, Bridgestone, Continental, Goodyear und Esa-Tecar mit der Beurteilung "sehr empfehlenswert" auf. Zehn Modelle erhalten "empfehlenswert", lediglich der getestete Reifen von GT Radial fällt mit "bedingt empfehlenswert" ab. Der Grund ist bei allen elf Reifen natürlich die schwache Nasshaftung. Damit ist eine bessere Platzierung nicht möglich. Sieht man sich hingegen die wirtschaftlichen Kriterien wie Verschleiß und Kraftstoffverbrauch an, sieht die Welt deutlich anders aus. Beim Verschleiß liegt der Michelin Energy Saver+ mit der Note 0,5 als klarer Sieger vor dem Vredestein Sportrac 5. Noch krasser die Situation beim Kraftstoffverbrauch: Hier hat der GT Radial Champiro FE1 mit 1,6 die beste Note, insgesamt ist das allerdings der am schlechtesten bewertete Reifen der Dimension 195/65 R15 V!

Sieger beim Verschleiß

Ähnlich ist die Lage bei den SUV-Reifen der Dimension 215/65 R 16 H: Nur die Modelle von Goodyear und Cooper erreichen "sehr empfehlenswert",(fast) alle anderen leisten sich Schwächen auf Nässe. Das bedeutet für elf Vertreter "empfehlenswert", für den Michelin nur noch "bedingt empfehlenswert"und das alte Modell des Yokohama Geolandar fällt mit "nicht empfehlenswert" aufgrund seiner eklatanten Schwäche auf nasser Fahrbahn sogar durch. Im Bereich Verschleiß und Kraftstoffverbrauch ist der Yokohama hingegen jeweils Zweiter. Der Michelin ist einmal mehr überlegener Sieger in der Kategorie Verschleiß.

Bleibt die Frage: Werden immer die richtigen Modelle der Marke untereinander verglichen? Und sind die Platzierungen für jeden Autofahrer und jede Anforderung passend? Auf der ÖAMTC-Homepage kann man in der transparenten Tabelle für die jeweiligen Anforderungen den richtigen Sieger küren.