Dumpingpreise aus dem Internet, zunehmende Direktvertriebsaktivitäten mancher etablierter Hersteller und immer mehr Konkurrenz von Autohäusern: Der klassische Reifenhandel befindet sich in einer schwierigen Situation. Dass diese jedoch keineswegs aussichtslos ist, beweist die Erfolgsgeschichte von point-S. 1996 gegen so manchen Widerstand gegründet, ist das Gemeinschaftsunternehmen selbstständiger Reifenhändler heute für rund 17 Prozent des Pkw-Reifenmarktes verantwortlich. Dieser Marktanteil wird weiter steigen - nicht zuletzt deshalb, weil weitere Beitritte zu der derzeit 50 Firmen mit insgesamt 60 Standorten umfassenden Kooperation absehbar sind.

Von Galliern und Römern

Angesichts dessenüberrascht es nicht, dass sich die point-S-Mitglieder manchmal wie die Bewohner des bekannten gallischen Dorfes aus den Asterix-Comics fühlen. Der launige Vergleich zog sich auch durch die Jubiläumsfeier der Kooperation, die am 17. September in Salzburg stattfand. Mit dabei waren fast alle, die im heimischen Reifengeschäft Rang und Namen haben - auch die Vertreter der Industrie, die den ihnen zugedachten Part als "Römer" humorvoll akzeptierten.

Regionalität als Stärke

Geschäftsführer Michael Peschek betonte vor den rund 300 Gästen in der erzbischöflichen Residenz die lokale Verwurzelung von point-S. Dieses Alleinstellungsmerkmal verliere keineswegs an Bedeutung: "Der örtliche Reifenhändler kennt die regionalen Besonderheiten, er geht auf die Kundenbedürfnisse ein und empfiehlt gegebenenfalls auch weniger bekannte Marken. All das macht ihn zu einem unverzichtbaren Partner für die Konsumenten sowie für jene Reifenhersteller, die an einer nachhaltigen Marktbearbeitung interessiert sind."

In der Verknüpfung dieser Kompetenz mit "regionaler Werbung, überregionalen Dienstleistungen und einem international vernetzten Management" sieht Peschek den wesentlichen Beitrag von point-S zur Zukunftssicherung des selbstständigen Reifenhandels. Freilich müsse dazu auch jeder einzelne Firmeninhaber einenBeitrag leisten, indem er Beratungskompetenz und Service in den Mittelpunkt stellt, mahnt Peschek: "Diesen Qualitätsvergleich werden die lokalen Reifenspezialisten, im Gegensatz zum Kampf um den niedrigsten Preis, in den allermeisten Fällen gewinnen."