Der Winterreifentest desÖAMTC ist für die Kaufentscheidung der
Kunden relevant. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet und
bringen dieses Mal keine Überraschungen.
Während die Testsieger die Ergebnisse mit großem Aufwand und
Begeisterung kommunizieren, bezweifeln die Verlierer oftmals die
Bedeutung und teilweise auch die Seriosität von Reifentests. ÖAMTC
und ADAC sowie ihre europäischen Partner legen in ihrem gemeinsamen
Test großen Wert auf professionelle Durchführung. So werden seit
Jahren die zu testenden Reifen von unabhängigen Händlern gekauft, um
nicht manipulierte Gummis von den Herstellern untergejubelt zu
bekommen. Ausnahmen, wie sie bei anderen Testorganisationen bei
gerade am Markt eingeführten Modellen gemacht werden, gibt es nicht.
Aufgrund der fast einjährigen Vorlaufzeit eines Reifentests fehlen
daher ausgerechnet die Neuheiten. Auch heuer sind wieder einige
bekannte Marken nicht in der Ergebnisliste zu finden. "Das liegt
daran, dass ihre aktuellen Produkte zum Zeitpunkt des Testeinkaufes
noch nicht verfügbar waren", erklärt Ing. Friedrich Eppel,
Reifenexperte des ÖAMTC. Diese Situation ist zweifellos bedauerlich
für den Konsumenten, im Hinblick auf einen seriösen Test ist diese
Vorgehensweise die einzig richtige.
28 Reifen in zwei Dimensionen
Im Winterreifentest 2016 hat derÖAMTC mit seinen Partnern 28 Modelle
getestet. In der Dimension 185/65 R15 wurden 15 Modelle unter die
Lupe genommen. Mit Testsieger Goodyear UltraGrip 9 und Michelin Alpin
A4 wurden nur zwei Reifen "sehr empfehlenswert" beurteilt. Weitere 11
Modelle erhielten "empfehlenswert", wobei bei den meisten Modellen
das beim ÖAMTC besonders wichtige Verhalten bei Nässe als
verbesserungswürdig eingestuft wurde. Der Nassgriff spielt deshalb
eine große Bedeutung, weil ein Großteil der Fahrer der verminderten
Haftung auf nasser Straße deutlich weniger Vorsicht entgegenbringt
als dem Fahren auf Schnee. Das Verhalten bei Nässe wurde auch den
beiden "nicht empfehlenswerten" Modellen von Kleber und Firestone zu
Verhängnis.
Nur einmal "sehr empfehlenswert"
In der Dimension 225/45 R 17 schaffte es dieses Mal nur ein Modell zu
"sehr empfehlenswert", das nach "hervorragend"übrigens die
zweitbeste Beurteilung beim ÖAMTC darstellt. Zehn weitere Reifen
blieben mit "empfehlenswert" im Mittelfeld. Hier sind die
Detailergebnisse noch unterschiedlicher als bei der kleineren,
getesteten Dimension ausgefallen. Zwar fielen hier keine Gummis
gänzlich durch, mit Matador und BFGoodrich mussten sich zwei
Modelle, wiederum aufgrund der Schwäche auf Nässe, mit "wenig
empfehlenswert" begnügen.
Nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Detailergebnisse mit
verschiedenen Stärken und Schwächen empfiehlt Eppel eine Analyse der
individuellen Anforderungen: "Für Konsumenten empfiehlt es sich,
anhand der Detailergebnisse das Modell zu wählen, das am besten zum
eigenen Fahrprofil passt." Eine Analyse, die idealerweise gemeinsam
mit dem Reifenfachhändler erfolgt.