Mit Valentin Jezioro hat Total Austria seit 1. September einen neuen
Geschäftsführer. Die erfolgreiche Linie von Verkaufsleiter Günther
Katzengruber im Kfz-Schmierstoffbereich wird unverändert fortgesetzt.
A&W: Können Sie uns zu Beginn kurz Ihre Karriere bei Total
skizzieren?
Valentin Jezioro: Ich habe bei Total in Frankreich als
Außendienstmitarbeiter im Kfz-Bereich begonnen, danach war ich im
Industriesegment und zuletzt für das Tankkartensystem AS24, das
ebenfalls zum Total Konzern gehört, in Italien verantwortlich.
Total war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich, wie wird der
weitere Weg aussehen?
Jezioro: Wir werden den erfolgreichen Weg derösterreichischen
Vertriebsorganisation fortsetzen und den Direktvertrieb beibehalten.
Mit der direkten Kundenbetreuung dient Österreich als Vorbild, andere
Total-Landesorganisationen überlegen bereits eine Rückkehr vom
Distributoren- zum Direktvertrieb. Ich sehe noch Potenzial, die
Position vonTotal in Österreich weiter auszubauen.
Was bedeutet das in Marktanteilszahlen?
Günther Katzengruber: Nach unserer internen Bewertung des Marktes
liegen wir momentan bei 17,5 Prozent Marktanteil im Pkw-Bereich. Ich
denke, dass mit der bestehenden Mannschaft 20 Prozent in den nächsten
Jahren möglich sind.
Wo soll das Wachstum herkommen?
Katzengruber: Wir sind natürlich bei den französischen Marken
Renault, Peugeot und Citroën sehr stark, ebenso bei Mazda und Opel,
wo wir das Originalöl liefern. Bei anderen Marken, wie zum Beispiel
der VW-Gruppe oder japanischen Marken, haben wir noch Potenzial. Das
wollen wir auch mit neuen Produkten ermöglichen.
Wann dürfen wir damit rechnen?
Katzengruber: Wir werden Anfang 2017 unser Quartz 9000 OW-16 auf den
Markt bringen, einÖl, das im Hinblick auf die CO2-Reduktion eine
wichtige Rolle spielen wird und das vor allem japanische Hersteller
wie Honda oder Suzuki nutzen. Die Entwicklung dieses Produktes ist
ein konsequentes Bekenntnis zu unserem "Committed to Better Energy".
Wodurch kann sich Total vom Mitbewerb abheben?
Katzengruber: Durch die direkte und persönliche Betreuung unseres
Außendienstes und unsere technische Kompetenz. Von den größeren
Marktteilnehmern sind wir momentan sicher am besten aufgestellt.
Wie sind die drei Marken Total, FINA und Elf im Konzern positioniert?
Jezioro: Fina ist ausschließlich in den Benelux-Ländern vertreten,
Total ist die Konzernmarke und Elf ist in spezieller, traditioneller
Verbindung zu Renault unverändert stark positioniert.
Katzengruber: Wir möchten keine billigere Marke positionieren. Die
Qualitätsanforderungen, die beispielsweise Renault-Motoren an das Öl
stellen, müssen in jedem Fall erfüllt werden. Deshalb sind Total und
Elf zwar technologisch aufgrund der Anforderungen der Hersteller
technisch unterschiedlich, aber preislich auf demselben Niveau
positioniert.
Welchen Stellenwert hat das Schmierstoffgeschäft im Total-Konzern?
Jezioro: Der hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. Generell hat
sich das Verhältnis Upstream (Erdölförderung, Anm.) zu Downstream
(Vermarktung der Erdölprodukte, Anm.) verändert, da durch den
niedrigen Ölpreis die Erträge in der Förderung zurückgegangen sind.
Innerhalb des Downstream- Geschäfts spielt der Schmierstoffbereich
eine sehr wichtige Rolle, weil die Erträge durch die hochtechnische
Entwicklung gestiegen sind. Auch für das Image sind die Schmierstoffe
beispielsweise durch das Motorsport-Sponsoring wichtig. (GEW)