Seit 2001 engagiert sich Bridgestone in der Königsklasse des
Motorrad-Sports, der MotoGP. Seit 2009 ist der japanische
Reifenhersteller Alleinausrüster.
23 Fahrer in 13 Teams wetteifern in der MotoGP-Saison 2014, die 18
Rennen in 13 Ländern umfasst.
Geschätzte 25 Millionen Euro jährlich müssen für das Engagement
aufgewendet werden. "2002 starteten wir mit drei Fahrern bei der
MotoGP, die Initialzündung waren die Erfolge von Casey Stoner, der
mit Ducati 2007 auf unseren Reifen Weltmeister wurde", sagt
Bridgestone Chief Koordinator und MotoGP-Mastermind Thomas Scholz.
MotoGP-Superstar Valentino Rossi, "der Stoner damals hinterherfuhr",
sei Ende 2007 an Bridgestone mit dem Wunsch herangetreten, er wolle
unbedingt auf die Bridgestone-Pneus umsteigen. Dies führte zur
kuriosen Situation, dass die Werks-Yamahas mit unterschiedlichen
Reifen ausgestattet wurden.
Initialzündung mit Valentino Rossi
Der 2008 neu zum Team gestoßene Jorge Lorenzo fuhr auf Michelin,
Rossi auf Bridgestone. "Rossi wurde 2008 Weltmeister", so Scholz.
Ende 2008 wurde seitens der Veranstalter entschieden, nur mehr einen
Hersteller für alle Teams zuzulassen. "Die Wahl fiel -nicht zuletzt
wegen der Erfolge 2007 und 2008 -auf uns", so Scholz. Durch
permanente Entwicklung und Verbesserung der Rennreifen fließt das
dadurch gewonnene Know-how auch in die Serienproduktion ein. "Wir
konnten dabei sehr viel über die Balance im Zusammenspiel mit
Vorderrad-und Hinterradreifen lernen", sagt Scholz. Das betreffe
unterschiedliche Auswirkungen und daraus resultierende Konsequenzen
bei der Reifenentwicklung. Darüber hinaus können auch Erkenntnisse
über Reifenkontur und Gummimischungen gewonnen werden. Da Bridgestone
zu einem gewissen Prozentsatz auch Erstausrüster bei fast allen
großen Herstellern sei, "helfen uns die Kontakte, die wir beiden
Rennen mit den Herstellern aufbauen konnten", so Scholz.
Anfang Mai entschied das Bridgestone-Management, sich mit Ende 2015
aus der MotoGP zurückzuziehen. "Wir haben alle unsere Ziele
erreicht", wie General Manager Kyota Futami erklärte. Ab 2016 wird
Michelin MotoGP-Ausrüster. Scholz, seit 1988 bei Bridgestone und im
Schnitt 220 Tage pro Jahr weltweit mit dem MotoGP-Tross unterwegs,
blickt mit etwas Wehmut in die Zukunft: "2015 wird sicher nicht
leicht, dennoch werden wir bis Mitte nächsten Jahres weiter mit
Hochdruck an der Entwicklung der Reifen arbeiten."(DSC)