"Mehr Profit durch Kundenbindung" lautet der Titel der Studie von CG
CarGarantie, dem Institut für Automobilwirtschaft und Puls
Marktforschung, die auf der Automechanika präsentiert wird.
Sowohl die Zulassungs-wie auch die Ertragszahlen der vergangenen
Jahre zeigen inÖsterreich, Deutschland und der Schweiz weitgehend
ein ähnliches Bild. Während die Zahlen beim Neuwagen stagnieren bzw.
sinken, sind sie beim Gebrauchtwagen im Steigen. Nach den Recherchen
der Studie verhält sich die Gebrauchtwagennachfrage in Österreich und
der Schweiz wesentlich dynamischer als im Neuwagenbereich, aber auch
generell dynamischer als in Deutschland. Speziell hier hat die
Belieferung von Flotten und Vermietern weiter zugenommen ebenso wie
der Anteil der Kurzzulassungen. Logischerweise drücken diese
Entwicklungen auch auf die Wertschöpfungsmöglichkeiten und auf das
Ergebnis in den Werkstätten.
Stabilisierender Faktor im Autohaus
Die Studienautoren haben daher das Gebrauchtwagengeschäft als
stabilisierenden Faktor im Autohaus identifiziert, die
durchschnittlichen Gebrauchtwagen-Bereichsergebnisse sind in den
Autohäusern deutlich angestiegen (Abbildung 1).
Dennoch bleiben diese Bereiche renditeseitig hinter den Erwartungen
zurück. Die CarGarantie-Studie 2014 stellt die Optimierungspotenziale
auf den Prüfstand. Vor allem monetäre Kundenbindungseffekte werden
dabei berücksichtigt, die erlös-und ertragsseitig wirksam werden. Die
Studienautoren sind der Meinung, dass in Zeiten sinkender Margen und
Erträge das Kundenbeziehungsmanagement noch stärker auf eine
Gebundenheitsstrategie auszurichten ist (Abbildung 2).
Motivation gegen das Abwandern
In der Studie werden deshalb verschiedene
Kundenloyalisierungsinstrumente bewertet. Im Zentrum stehen dabei
"harte" Faktoren, die zu einer nachhaltigen Gebundenheit führen. Man
spricht hier von einem "Sperrklinkeneffekt" im
Kundenbeziehungsmanagement. Der Kunde muss die unbedingte Motivation
empfinden, das Autohaus seines Vertrauens auch nach dem Automobilkauf
für weitere kunden-und fahrzeuggerechte Leistungen in Anspruch zu
nehmen. Der Wunsch des Kunden nachAbwechslung, das sogenannte
"Variety Seeking" muss so gering wie möglich gehalten werden.
Die Studieüberprüft also, wie weit Kunden bei einzelnen Maßnahmen
von einem Abwandern absehen. Entscheidende Bedeutung kommt hier
ökonomischen Wechselbarrieren zu, etwa in Form von vertraglichen
Regularien im Finanzdienstleistungsund Garantiebereich. Ebenso können
soziale und psychologische Effekte zu einer intensiveren Bindung
führen. Die Maßnahme solle dafür sorgen, dass die "Verbundenheit" zu
einer intensiveren "Gebundenheit" des Kunden an das Autohaus
ausgebaut werden kann. (RED)