Seit etwas mehr als einem Jahr leitet Alain Favey als Nachfolger von Mag. Wolf-Dieter Hellmaier die Geschicke der Porsche Holding. Ungefähr seit diesem Zeitpunkt gehört das Unternehmen direkt zur Volkswagen AG, was sich 2012 in einer deutlichen Erweiterung der Aktivitäten zeigte. In Europa übernahm die Porsche Holding die konzerneigenen Handelsbetriebe in Deutschland (100), Spanien (70) und Polen (19). In Tschechien managt die Porsche Holding nun den Import von VW, Audi und Seat. Auch der VW-Import in Albanien sowie von Seat in der Ukraine läuft seit 2012 unter der Oberaufsicht der Salzburger. Dass man für VW auch den Markt im fernen Kolumbien übernommen hat, sei nur am Rande erwähnt.
Auf diese Weise stieg die Zahl der Mitarbeiter von 21.200 auf mehr als 30.000, bei den Einzelhandels-Standorten gab es ein Plus von 376 auf 550. Mitte Dezember zog Favey in Wien daher eine durchaus positive Bilanz: "Mit mehr als 600.000 verkauften Neuwagen gelang 2012 ein richtiger Sprung in unserer Geschichte." Im Jahr davor waren rund 485.000 Neuwagen abgesetzt worden. "Damit sind wir das weitaus größte Autohandelshaus Europas und haben unseren Abstand zu den Mitbewerbern weiter vergrößert."
KeineÜbernahmen in Österreich geplant
Dennoch ist das Ergebnis "nicht ganz ohne Sorgen", wie der Chef der Porsche Holding meinte. Der Grund dafür liegt in den Absatzschwächen in einigen Ländern Südosteuropas, für die die Porsche Holding verantwortlich zeichnet -wie etwa Rumänien oder Slowenien (siehe auch JATO-Zahlen auf Seite 30 in diesem Heft).
Heuer will die Porsche Holding weitere Aktivitäten starten: "Es gibt noch einige Länder in Europa, wo wir noch nicht alle Konzernmarken vertreten", sagte Favey. Aber auch in Südamerika könnten weitere Staaten dazukommen: "Das wird Schritt für Schritt erfolgen: Wir werden uns sicher nicht zu viel vornehmen."
InÖsterreich strebt Favey vorläufig keine Ausweitung der 56 Standorte an, an denen Porsche Austria im Einzelhandel tätig ist: "Wir werden aber die existierenden Betriebe natürlich weiterentwickeln." Zugreifen will Porsche Austria nur dann, wenn es bei Konzernbetrieben im Netz wirtschaftliche Probleme gibt.
Kurzzulassungen: Warum nicht?
Die Zahl der Neuzulassungen für 2013 schätzt Favey auf 330.000: "Das wäre nach 2011 und 2012 das drittstärkste Jahr der Geschichte." Dass auch Porsche Austria im Vorjahr stärker in den Bereich der Kurzzulassungen eingestiegen ist, verteidigte Favey: "Kurzzulassungen sind ein Kaufanreiz wie jeder andere. Eine Verfälschungder Statistik kann ich nicht nachvollziehen, da auch diese Autos zu 90 Prozent in Österreich verkauft werden." Die Konzernmarken lägen ohnehin unter dem Durchschnitt von 26,4 Prozent: Seat brachte es in den ersten elf Monaten 2012 auf 22,6, Škoda auf 22,3 Prozent Kurzzulassungen . Bei VW lag dieRate bei 18,5, Audi kam auf 17,6 Prozent . (MUE)
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