Durch die zeitliche undörtliche Ausdehnung des GTI-Treffens war der
Ansturm groß: Der VW-Konzern drückt der Veranstaltung weiter den
Stempel auf.
Es ist ein in Stein gemeißelter GTI im Zentrum von Reifnitz, der noch
an die alten Zeiten mahnt -jene, an die man sich rund um den
Wörthersee nicht so gerne erinnert. Als in den wilden Zeiten des
GTI-Treffens in den 1990er-Jahren alljährlich ein Dutzend Autos zu
Schrott gefahren wurden, als Betrunkene die Gegend unsichermachten:
Und als der Schlachtruf "Gummi, Gummi" nicht dem Ruf nach
Präservativen galt, sondern der Reifenindustrie zu Rekordabsätzen
dank abgenutzter Pneus verhalf.
Doch wie gesagt: Das ist lange her. Noch steht der große Stein im
Zentrum des Ortes, doch wer den Standort nicht kennt, übersieht ihn
leicht. Denn in der Zeit des GTI-Treffens stellt der VW-Konzern mit
tatkräftiger Unterstützung von Porsche Austria seit ein paar Jahren
eine Veranstaltung auf die Beine, die ihresgleichen sucht.
150.000 Fans in einer Woche
So war es auch heuer wieder: Stimmen die Zahlen, so waren es um die
150.000 vorwiegend junge Personen, die sich in der Woche vor bzw.
nach Christi Himmelfahrt rund um den Wörthersee aufhielten. Die
"Große Touristische Invasion", wie das Treffen auch genannt wird,
lockte aber auch heuer wieder eine Dichte an Prominenz aus dem
VW-Konzern an den Wörthersee, wie man sie ansonsten nur auf
Autosalons oder in den geheimen Strategietreffen in Wolfsburg
antrifft.
Stammgäste aus dem VW-Konzern
Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, der im Vorjahr krankheitsbedingt
gefehlt hatte, war heuer wieder mit Ehefrau Ursula (die mittlerweile
ebenfalls im VW-Aufsichtsrat vertreten ist) aus der Villa im nahen
Dellach angereist. Konzernchef Dr. Martin Winterkorn ist schon so
etwas wie ein Stammgast in Reifnitz, auch Audi-Boss Dr. Rupert
Stadler und Skoda-Chef Dr. Winfried Vahland ließen sich die Chance
auf ein Gespräch mit den treuesten Fans nicht entgehen.
Doch was wäre ein derartiges Treffen ohne die starke Präsenz des
lokalen Importeurs? Jetzt, wo die Porsche Holding in Salzburg
unmittelbar dem VW-Konzern zugeordnet ist, ist die Anwesenheit in
Reifnitz noch stärker zu spüren als zuvor. Für Alain Favey, den neuen
Chef der Porsche Holding, war das 31. GTI-Treffen eine Premiere: "Ich
bin sehr beeindruckt. Wenn man so wie ich mit dem Schiff über den See
kommt, hat es schon etwas Surreales, all die vielen Leute mit ihren
Fahrzeugen zu sehen und die Leidenschaft zu spüren. Solche
Kundenkontakte sind immer sehr wertvoll." Auch heuer wurden im
Vorfeld des Treffens Händlerveranstaltungen von VW, Audi, Seat und
Skoda organisiert.
AutoZ will wieder ins Zentrum
Zum dritten Mal vor Ort vertreten war Sepp Ebner von der
Porsche-Austria-Zubehörtochter AutoZ: "Wir hatten den Stand diesmal
beim GTI-Boxenstopp in der Nachbargemeinde Schiefling und einen
sensationellen Besuch." Besonders gefragt waren dieses Mal die
GTI-Covers für iPhones: "VW hat schon angefragt, ob wir den Stand im
nächsten Jahr größer gestalten", sagt Ebner, der 2013 trotz der recht
hohen Standmieten wieder im Herzen des GTI-Treffens -also in Reifnitz
-vertreten sein will.