Der Zuliefermarkt wird sich 2011/2012 besser entwickeln als erwartet. Einige der Unternehmer arbeiten bereits schon wieder auf Vorkrisenniveau", analysiert Dr. Herwig W. Schneider, Geschäftsführer des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) und Berater der ARGE Zulieferindustrie in der Wirtschaftskammer, die Zukunft der Branche. Positives hört man auf jeden Fall vom oberösterreichischen Zulieferer Miba: "Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Konzernumsatz von 437,2 Millionen Euro erwirtschaften und liegen damit deutlich über Vorkrisenniveau", freut sich Vorstandsvorsitzender DDr. Peter Mitterbauer. Auch aus der Linzer Polytec Holding AG kommen gute Neuigkeiten. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres konnte der Umsatz um 21,9 Prozent auf 200,8 Millionen Euro gesteigert werden.

Beschäftigungswachstum

Ein derartiges Wachstum wird es bei den Beschäftigten nicht geben. Die Personalkapazitäten wurden nicht zur Gänze an die Produktionsentwicklung der letzten Jahre angepasst: Der Produktionsrückgang 2009 betrug minus 26,6 Prozent, der Rückgang bei den Beschäftigten lag insgesamt bei minus 13,7 Prozent. Die meisten Firmen haben es geschafft, ihr Stammpersonal über die Krise zu retten.

Innovationskraft

Forschung, Entwicklung und Innovationen sind, wenn man sich die Investitionen in diesen Bereichen anschaut, ein wichtiger Faktor: "Die Fahrzeugindustrie investiert jährlich über 16.000 Euro pro Beschäftigten in die Forschung und Entwicklung. Wir liegen damit knapp hinter der Elektround Elektronikindustrie und weit vor den durchschnittlichen Forschungsausgaben der heimischen Industrie", zeigt sich Mag. Walter Linszbauer vom Fachverband der Fahrzeugindustrie Österreich stolz.

Blick in die Zukunft

Weshalb dieösterreichischen Zulieferfirmen die Wirtschaftskrise bisher ohne gröbere Schäden gemeistert haben und im internationalen Wettbewerb bestehen, hat mehrere Gründe: "Die OEMs, die die Nachfrage bestimmen, wissen um die innovative Kraft und die hohe Qualität der heimischen Firmen", bestätigt Schneider. Wobei es, so Schneider, noch zu früh sei, vom Ende der Krise zu sprechen: "Man muss Länder wie Griechenland oder Portugal im Auge behalten." Die Entwicklung der Zulieferer hängt bei einer Exportquote von 90 Prozent natürlich auch von den internationalen Märkten ab. Laut Schneider wird esin den nächsten Jahren ein moderates Wachstum geben, aber eben keine Zahlenexplosion nach oben.