"Weniger als in Zeiten der Krise"

Es habe in den Zeiten der Wirtschaftskrise zwar den einen oder anderen Privatkunden gegeben, der versucht habe, sein Auto selbst zu reparieren, sagt BMW- und Toyota-Händler Philipp Gady aus Lebring. Doch durch die immer stärker werdende Spezialisierung und Technologisierung der Autos hätten Pfuscher immer weniger Chancen. Einen signifikanten Anstieg der Teileverkäufe an Privatpersonen habe es aber in seinem Autohaus auch in der Zeit der Wirtschaftskrise nicht gegeben, meint Gady.

"Im Freundeskreis weiter vermittelt"

"Die Schwarzarbeit ist in den vergangenen Jahren nicht mehr, aber auch nicht weniger geworden", sagt Werner Fessl, Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker. Er schätzt, dass fünf bis zehn Prozent aller Reparaturen in der Bundeshauptstadt im "Pfusch" erfolgen. "Die Tipps, wo das möglich ist, werden im Freundeskreis weitervermittelt", klagt Fessl. "Kaum findet man so ein Nest und hebt es aus, geht es wo anders weiter." Neben der Schwarzarbeit in der eigenenStadt sieht Fessl aber noch ein weiteres großes Problem: Die Abwanderung vieler Reparaturen nach Ungarn und in die Slowakei.

"Wenn man sich umhört, wird man die Pfuscher finden"

Eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Pfuscher sieht Werner Schirak, Leiter eines Mehrmarkenhauses (Nissan, Land Rover, Volvo, Jaguar, Hyundai) in St. Pölten, für die Finanzbeamten darin, "sich vor Ort auch unter den Kfz-Werkstätten besser umzuhören". Hier wisse man oft Orte, wo "halb kaputte Autos herumstehen. Dann wird man die Pfuscher auch finden." Dass manche Teilehändler auch Pfuscher beliefern, sei sicher nicht der richtige Weg, meint Schirak und empfiehlt klare Schritte. "So etwas gehört natürlich angezeigt."

"Spezialisierte Autos lassen den Pfuschern kaum Chancen"

Die Schwarzarbeit im Bereich der Autoreparaturen sei in den vergangenen Jahren zweifellos gesunken, sagt Peter Nemeth, Inhaber eines Fiat/Alfa/Kia-Autohauses in Eisenstadt. Den Grund dafür sieht Nemeth, auch Präsident der Burgenländischen Wirtschaftskammer, in der immer komplizierter werdenden Technik der Fahrzeuge und der Typenvielfalt. Der Umfang, den Pfuscher reparieren können, sei nicht mehr so groß wie früher: "Oft bleiben ja nur noch Verschleißteile wie Auspuff, Kupplung oder Stoßdämpfer übrig."