Vor genau einem Jahr, im April 2010, begann die Krise in Griechenland: Die Zulassungen, in den ersten drei Monaten noch deutlich im Plus im Vergleich zu 2009, brachen ein. Und seither vergeht kein Monat, in dem die Autohändler nicht über massive Rückgänge klagen müssen. Insgesamt ist der Neuwagenmarkt in Griechenland heuer um 50,4 Prozent schlechter als in den ersten vier Monaten 2010, wobei man sich vom relativ niedrigen Minus im April (-17,1 Prozent) nicht täuschen lassen sollte, denn da war im Vorjahr dieKrise ja bereits im Gange.

Mögen die 35.901 Neuzulassungen, die Griechenland heuer verloren hat, auf dem gesamteuropäischen Markt mit bisher 4,8 Millionen Einheiten problemlos verkraftbar sein, so tun die 100.305 Stück, die heuer in Spanien fehlen, fast ebenso weh wie die 159.661 Neuwagen, die der italienische Markt heuer eingebüßt hat. Erwähnen muss man auch die 64.259 neuen Autos, die in Großbritannien zwischen Jänner und April weniger zugelassen wurden als 2010. Das Plus in den meisten anderen Ländern kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der gesamteuropäische Markt mit mehr als 90.000 Einheiten (oder 2,1 Prozent) im Minus liegt.

"Bewegen uns auf Niveau von 2008"

Dr. Alexander Martinowsky, Vorstand von Wiesenthal, glaubt, dass Europa bis Jahresende etwa gleich stark abschneiden wird wie im Vorjahr. In der Slowakei, wo Wiesenthal mit 15 Standorten vertreten sei, habe der Wirtschaftsaufschwung heuer mit zeitlicher Verzögerung eingesetzt, so Martinowsky. Derzeit bewege sich der Markt dort auf dem Niveau von 2008, doch die Werte von 2007 habe man noch nicht erreicht.