Wie kann sie aussehen, die Mobilität der Zukunft? In Berlin wurden
270 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben gezeigt, sie bilden aber
noch lange keine kommerziell verwertbaren Lösungen.
Zunächst ist Mobilität eine wichtige Lebensgrundlage für eine moderne
Industriegesellschaft, in der der Verkehr fließt. Die Challenge
Bibendum unter der Patronanz des französischen Reifenherstellers
Michelin greift dieses Thema ganzheitlich auf und vermittelt der
internationalen Wirtschaft eine gemeinsame Plattform für eine
nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr. Für Matthias Wissmann,
Präsident des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), ist es
ein "erster Blick auf die Mobilität von morgen". Für Österreichs
Tüftler haben E-Mobile, Modelle mit Hybrid-und
Brennstoffzellentechnologie sowie seriennahe Fahrzeuge mit
wirtschaftlichen Verbrennungsmotoren noch keine besondere Strahlkraft
bei modernen Mobilitätstechnologien.
Fakten und Taten statt Kontroversen
Das sehr stark von der Politik beeinflusste Thema Mobilität soll
Fakten und Taten statt Kontroversen schaffen, plakatiert der
Veranstalter und exponiert unter dem Motto "Sauber, sicher und
vernetzt" 270 Zwei-und Dreiräder, Autos, Busse und Nutzfahrzeuge aus
Industrie und Hochschulen. Ein Rundgang auf dem geschichtsträchtigen
ehemaligen Flughafengelände Tempelhof offenbart allerdings, dass vor
allem elektrische Modelle die Entwicklungsszene bestimmen. Die
etablierte Fahrzeugindustrie zeigt auf der Veranstaltung geringe
Präsenz. Ohne serienreife Fahrzeuge - unter Nachsicht aller Taxen
bildet vielleicht Opels Ampera die Ausnahme - überlässt manden
Tüftlern das Terrain.
Eine umfassende Leistungsschau innovativer Fahrzeuge mit zahlreichen
Weltpremieren soll im Rahmen eines eigenen Ausstellungsbereiches auf
dem Frankfurter Autosalon im September 2011 das Interesse der
Mobilitätswelt auf serienfähige Markenprodukte etablierter Hersteller
lenken. Zumindest ist das eine Vision des Industrievertreters
Wissmann.
Michelin präsentierte unter dem Slogan "Sicherheit, Langlebigkeit und
Kraftstoffersparnis" auch gleich seine neueste Reifenkreation. Ein
Testfahrzeug rollt mit dem "3-S-Konzept" getauften Pneu über mehrere
Zentimeter lange Stahlnägel, ohne dass der geringste Druckverlust
entsteht. Eine spezielle Gummimischung im Reifeninneren versiegelt
von selbst sofort Löcher in der Lauffläche. Laut Begleittext von
Michelin verursacht der Einsatz dieses Polymers keine Vibrationen,
auch wenn das Fahrzeug lange gestanden ist.