Sollte ichüber lokale Kurzzulassungsauswüchse,
Wrackbörseeigenheiten, Energiekostenexplosionen oder über Lobbying
schreiben? Oder über das globale Wirtschaftschaos, das sich über uns
zusammenbraut? Auf allem, was wir tun, lastet die Bedeutung dieser
Tage. Es ist traurige Tatsache, dass in allen Medien der Welt die
wenig erfreulichen Meldungen, die Katastrophen, das Unglück,
schlechthin das Böse also, den meisten Platz eingeräumt bekommen.
Die Zeit der Schutzzonen und der Rücksichtnahmen ist zu Ende. Die
Krisensituation, diesen Ausdruck muss man verwenden, erpresst von uns
allen neue Kompromisse und setzt ebenso automatisch wie gnadenlos
bestimmte Regulierungen in Gang. Ob es uns passt oder nicht. Was dem
lokalen Autogeschäft sicher nicht passt, ist die Tatsache, dass
Hersteller Werke schließen müssen, weil die Zulieferkette
unterbrochen ist. Erdbeben, Tsunami und Atom-Unfall halten sich nicht
an Leanmanagement-Strukturen und -Vorgaben. Verhungern wir am
ausgestreckten Arm dieser Wirtschaftsstrategie?
Bleiben wir in Europa. Einerseits wurde unsere Industriekraft der
billigen Produktionsmethoden wegen in die Schwellenländer disloziert,
andererseits unsere Wirtschaftskraft geopfert. Seit Jahren stagniert
die Konjunktur. Neu geschaffene Jobs lassen kaum die Kaufkraft
wachsen, der Erhalt der Konkurrenzfähigkeit steht im Vordergrund und
nicht das lokale wirtschaftliche Basisinteresse.
Dass ohnehin immer mehr Manager das Sparpaket, so geschnürt wie es
einmal ist, auf ihren Schultern tragen, ist eine Folge der
Erkenntnis, dass es hart wird: Entweder man rettet, was zu retten
ist, oder es wird nicht nur hart, sondern katastrophal. Und zwar für
alle.
Es gibt von allem zu viel. Zu viele Supermärkte, Baufirmen,
Autosalons. Wovon es nicht zu viel gibt, sind kreative Ideen. Zum
Beispiel die Rückbesinnung auf lokale Stärke. Das würde Energie in
jeder Hinsicht und unser Überleben sichern, behauptet steif und fest
Ihr Gerhard Lustig
Medienunternehmer Larry Kramer: "Im Internetzeitalter ist
Kommunikation zu etwas sehr Unberechenbarem geworden. Während die
Naturgewalten, die über uns hereinbrechen, niemand aufhalten kann,
bleiben die sozialen Netzwerke im Internet berechenbar. Alles
Machbare entscheidet nämlich König Kunde!"